Sonntag, 30. August 2009

Tag 38/39/40 Die Stadt der Engel und die "New Kids on the Blog"

Wazzzzuuup, Jautoursfriends and family!?

Nach einer etwas längeren Zeit der Abwesenheit folgt nun wieder ein reguläres Update des Blogs. Wie Ihr sehen konntet, hat uns Las Vegas viel Nerven und Zeit gekostet, so dass der Blog eine Zeit lang ruhen musste...

Beginnen wir also dort, wo Hücki mit seinem Bericht endete...mit der Stadt der Engel - Los Angeles. Eine der letzten Stationen unserer verrückten Reise um die Welt.

Amerikanische Filme spielen ständig mit dem Klischee vollbusiger Rollschufahrerinnen in knappen Bikinis (am besten in Gruppen), muskulösen Männern am "Muscle Beach" (dem Fitnessstudio unter freiem Himmel), Sand, Strand, Palmen, Badenixen, Surfern, Baywatchern und natürlich dem Pazifischen Ozean am "Strand von Venedig" - Venice Beach.

Am Tag 37 machten wir uns auf den Weg zum Venice Beach, dem sagenumwobenen Strand im Westen von Los Angeles. Wir machen uns normalerweise nichts aus Klischees, wir erfüllen selbst einige, tolerieren andere und unterstützen die meisten.
In diesem Fall wollten die Danger Seeker das vorhandene Klischee einfach mal auf Plausibilität prüfen: Ich muss sagen, dass es nah an den Filmerzählugen dran ist.

Fliegende Händler, Kleinkünstler, Imbissbuden, Piercingläden, Showmaker, (Henna-)"Tatoos to go", Maler, "Schund-Verkäufer", "Looki-Looki"-Männer und -Frauen wohin das Auge reicht..., der Strand ist breit und erinnert von den Ausmaßen an Strände in Holland oder Südfrankreich. Was Venice Beach so besonders macht ist, wie gesagt die Vielfalt der "touristischen Verarsche" und der zweifelsohne schlau angelegte, von Palmen gesäumte "Boulevard". Der Campervan auf dem Bild würde nach etwa 5 Wochen "Tototime" ungefähr so aussehen... ;-)

Diese Promenade führt an allen Verkaufsständen vorbei und ist für Rollerskater, Fahrradfahrer, Kettcar-Fahrer und alle möglichen unmotorisierten Gefährte mit Reifen oder Rollen reserviert. Man kann sich Tandems, Rollerblades oder gar unsere heissgeliebten "Segways" ausleihen. Keines der Gefährte erschien uns jedoch gefährlich genug, als dass wir es zu einem Blogereignis hochstilisieren hätten wollen. So liefen wir die Promenade mit Flip Flops (und Totos Jesussandalen) ausgestattet hoch und runter und schauten dem bunten Treiben gespannt zu.

Neben Menschen, die einfach auf einem alten Bürostuhl mitten auf der Promenade Schilder hochhielten (*"Ask me, i will tell you how to get prescription marihuana- totally legal") und z.B. einem abgewrackten Redneck, der seinen maximal 4-jährigen Sohn für die Massen Breakdance hat tanzen lassen, gab es FERNER (Gruß an Mikele!) Rapper, die ihre CDs verkauften, indem sie vorbeigehenden Touristen Kopfhörer mit ihren Liedern aufsetzten...

Außerdem Restaurants, die "regular american food" (Burger&Co.) verkaufen oder eben "Bums"("Penner") der guten alten Schule: "keine Zäng mie im Muhl", stinkend wie der schwedische Fisch in Dosen und mit Schildern ausgestattet auf denen so etwas steht wie: **"Old fucked up bum ready for adoption" oder "step on my head - only one dollar" oder "help a homeless guy gettin´wasted - donate alcohol or credit cards"...usw.

----[*Übersetzung: Fragen Sie mich, ich sage Ihnen wie Sie legal an Marihuana kommen - vom Arzt verschrieben]

[**Übersetzung: Alter abgehalfterter Penner ist bereit für eine Adoption - Steigen Sie auf meinen Kopf - das kostet nur einen Dollar - Helfen Sie einem Obdachlosen sich zu betrinken - spenden Sie Alkohol oder Kreditkarten]-----

Venice Beach - definitiv kein Ort zum Entspannen, aber zum Staunen und zum Flanieren. So kam es auch, dass Toto und ich unbedingt noch den "Muscle Beach" sehen wollten. Hücki nennt dieses Fitnesscenter unter freiem Himmel "Affenzoo". Hier trainieren wohlgemerkt Champions und Möchtegernchampions hinter einem Zaun und das wichtigste vor dem gesamten Venice Beach Mob und Touristenpublikum...





Hier lautet die Devise definitiv, zeig, was Du (nicht im Kopf) hast. Toto und ich sind leider nicht reingekommen, weil man am Eingang entweder eine Schulterbreite von etwa 1,50m aufweisen musste, eine Zweihundertkilohantel einarmig stemmen musste, den hohlen Kopf von den breiten Schultern abdrehen musste oder einfach wie Arnold Schwarzenegger für Arme aussehen musste..., ok, letzteres wollten sie fast durchgehen lassen, aber letztendlich fanden. OK, jetzt ohne Legendenbeigeschmack..., wir wollten erstens nicht und zweitens fanden wir uns auf dem viel symphatischeren "Public Training Center" wieder, auf dem die Möchtegernaffen, (so wie wir) trainieren dürfen.
Hier ist der Unterschied nicht ganz so auffällig...
Toto und ich haben es uns nicht verkneifen können und haben in Euch gut bekannter Manier die Hüllen fallen lassen und kindische "Kraftproben" veranstaltet..., wer schafft mehr Liegestütz, wer mehr Klimmzüge usw...
Ein Heidenspaß, besonders für Hücki, der ständig Bananen nach uns geworfen hat und Fotos zu Beweiszwecken geschossen hat (kopfschüttelnd, nach dem Motto, bei den beiden kommt jede Hilfe zu spät). Wir hatten alle unseren Spaß.

Am Abend haben wir uns mit Adina getroffen, der Lehrerin aus dem "Kakadu-Nationalpark" in Australien, Ihr erinnert Euch? Jedenfalls haben wir uns sehr gefreut sie hier in ihrer Heimatstadt zu treffen. Wir haben einen Geheimtipp-Mexikaner angetestet und sind danach noch in eine ihrer Lieblingsbars gegangen. Abschliessend haben wir in ihrer Wohnung Fotos aus Australien und ihrer restlichen Reise angeschaut, Ihren Handtuchhalter im Bad repariert und Fotos mit ihrer Halloween-Perrücke gemacht. Ein sehr netter Abend mit einer "alten Bekannten".

(@Adina: Thank you, we had a great time! Thank you for having us and for letting us finish all your chocolates you brought from Aussie!)

Achja, fast hätte ich es vergessen: Mein Bruder Mio und Pützi haben sich dazu entschlossen uns auf der restlichen Jautours-Tournee durch den Westen der USA zu unterstützen und mit ihrer Anwesenheit zu beglücken. An diesem Tag warteten wir eigentlich auf ihre Ankunft, die um 18.20 Uhr Ortszeit sein sollte. Aber wo sind dann Pützi und Mio in der Story geblieben? Wurden sie am Zoll zurückgewiesen? Haben sie sich veflogen? Nein, die Antwort ist ganz einfach, aber auch Ihr werdet denken "Uäh, da hätt ich ja gar keinen Bock drauf"..., die Maschine aus Frankfurt hatte 4 Stunden Verspätung, so dass die beiden den Anschlussflug von Cincinatti (Kentucky/Ohio) nach L.A. verpasst haben. So mussten sie in Cincinatti übernachten und kamen erst 12 Stunden später mit der nächsten möglichen Maschine an.

Die Zeit bis zu deren Ankunft vertrieben wir uns mit Shoppen auf der Melrose Avenue. Einem Viertel, das besonders für seine Klamottenläden und Vintageläden (2nd Hand-Shops) berühmt ist. Hücki und ich gruben uns durch meterlange Kleiderstangen gebrauchter T-Shirts mit Kultstatus: Hücki kaufte sich ein Hendrix- T, ein ACDC Tourshirt und ein weiteres gebrauchtes T-Shirt. Er dachte kurz über den Kauf eines 25 Jahre alten "Iron Maiden" T-Shirts nach, was ihn stark an seine Jugendzeit als Haarsprayrocker erinnerte. Ich konnte ihn mit dem Argument, dass er es nirgends außer beim Training tragen könne, davon abbringen es zu kaufen. Ähm, einige aufmerksame Leser werden jetzt gedacht haben..., Oli und 2nd Hand??? Niemals..., doch, doch, ich hab mich von einem tausendfach gepiercten Verkäufer davon in Kenntnis setzen lassen, dass der Brandgeruch vom Mottenpulver stammt und die T-Shirts chemisch so gereinigt werden, dass sie danach so rein sind, wie Kokett-Desinfektionstücher vom Aldi. Das Argument reichte mir, um mir zwei T-Shirts zu kaufen (Eines mit der Nr.22!@ Mattes: Das ist ein Zeichen!). Mit Zweiter Wahl kann man zumindest in L.A. richtig reibach machen. Hier scheint gerade der Grunge bzw. Londonstyle hip zu sein: enge Jeans,Flip Flops, verrücktes 2nd Hand Shirt..., ggfs. Halsband, mindestens 100 sichtbare Tattoos und ein Piercing durch die Backe...
Keine Sorge, nur Toto hat sich auf der Suche nach modischer Identität dem Modediktat unterworfen und sich genauso verkleidet ;-)
Hücki und ich, bleiben unserem Stil treu. So, no worries..., OK, Toto, wirft gerade wieder Äpfel nach mir..., auch Toto bleibt seinem Germanstyle treu. So.

Am Abend fuhren wir einfach mal querbeet die Hollywood Hills auf der Suche nach dem Hollywood-Sign hoch. Immer Richtung Gipfel kamen wir schliesslich zum L.A. Waterreservoir, dem Frischwasserreservoir der Stadt mit Staudamm. Hier schlichen wir uns an einem schlafenden Wachmann vorbei.
An diesem Ort konnte man das Hollywood Wahrzeichen besonders gut sichtbar aus der Nähe betrachten. Das motivierte uns spontan zu einem "Where the hell is Matt?"-Tanz. Matt ist der König aller Weltreisenden, wir grüßen ihn hiermit und widmen diesen Film ihm. Checkt den Link aus und staunt, wenn Ihr ihn nicht schon längst kennt. (http://www.wherethehellismatt.com/)

Nach dem äußerst abwechslungreichen Tag lernten wir am Ende des Tages in der Bar "Public House" den ehemaligen Drummer der Gruppe "3doors down" kennen, der nach seinem gescheiterten Banddasein nun Barkeeper im Public House ist. An diesem Abend waren er und seine Freundin als Gäste da und wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Nach einem lustigen Abend mit Zaubertricks und Erzählungen aus dem Alltag eines Rockstars, folgte eine mal wieder zu kurze Nacht.







Genau, eine kurze Nacht, da wir ja noch Mio und Pützi am Flugi einsammeln mussten. Dort holten wir sie mit unserem Mietwagen ab. Freudestrahlend fielen wir uns in die Arme...hier sind sie also, die ""New Kids on the Blog"! Ab jetzt werden wir die größten Gefahren zu fünft durchstehen! Freut Euch drauf!








Hier also die erste Gefahr..., ein Baseballspiel! ;-)
Kaum hatten wir die beiden im Hotel eingecheckt, ging die Reise direkt weiter ins "Dodgers Stadium", in dem an diesem Mittag (13.30 p.m.) das Spiel der Major League Baseball zwischen den L.A. Dodgers und den Cubs aus Chicago stattfand. (@MKS/PL72: Hücki hat es letztenendes doch noch geschafft die Cubs zu sehen...!) Um auch dieses Klischee zu bestätigen oder zu entkräften mussten wir uns wie ganz normale Amerikaner verhalten: wir haben Karten auf dem Schwarzmarkt "erworben", haben uns einen labbrigen Hotdog mit "Pickles, Onions, Ketchup and Mustard" reingewürgt und eine "kleine" Cola dazu getrunken..., und je 11.95$ für die Verkürzung unseres Lebens um etwa 5 Minuten nach dem Genuss dieses Stücks amerikanischer Esskultur bezahlt.

Egal, da mussten wir durch und wurden auch direkt belohnt..., denn just als wir das Stadion betraten, schlug ein Cubsspieler den Ball über die hintere Absperrung zum ersten und einzigen "Homerun" an diesem Tag. Zum Spiel selbst (L.A. verlor 1:3) kann man nur sagen, dass Netball ähnlich spannend ist, jedoch die Show drumherum nicht an die der Dodgers rankommt. Werbepausen wie im Fernsehen auf riesigen Leinwänden, La Ola durch das gesamte Stadion, die Nationalhymne vom ganzen Stadion gesungen, überdimensionale Plastikbälle die durch die Zuschaurränge gespielt werden..., einige Hollywood Stars (mit der Stadionkamera eingefangen, z.B. Vince Vaughan, der EX von J.Aniston, allerdings mit Chicago Cubs Cappy, was ihm ein gellendes Pfeifkonzert einbrachte) oder einem Mann, der seiner Frau- von den Kameras eingefangen- einen Heiratsantrag im Stadion gemacht hat. Irgendwie typisch amerikanisch, patriotisch, gößenwahnsinnig..., kitschig und doch beeindruckend. Nicht nur Mio, der das erste mal in den Staaten ist, hat das ganze unwirklich erscheinende Event sehr beeindruckt.

Vor dem letzten Inning verliessen wir das vor Hitze glühende Stadion (die Sonnen brannte unbarmherzig, so dass wir uns aus den Becherhaltern Hüte bauten-44 Grad!) und machten uns vor dem großen Andrang auf den Weg nach Beverly Hills, dem Mekka der "Reichen und Schönen". Das Ziel in unserem Navi lautete "Rodeo Drive", die Straße, die einige der teuersten Marken wie Louis Vuitton (verzeiht die möglicherweise falsche Schreibweise, aber die Taschen sin genauso driss wie der Name), Bulgari, Gucci oder das altehrürdige Luxushotel "Beverly Wilshire" beherbergt. Nach einem flotten Premieren-"Jumping Picture" vor dem "Via Rodeo" Schild und einer daraus resultierenden wilden Flucht vor einer Horde Polizisten, die mit scharfen Waffen auf uns zielten...ok, nein, Mama, nur Spaß..., machten wir uns zu einem netten Abendessen zu fünft und kurzem Spaziergang auf dem Walk of Fame auf.









First we take Los Angeles (Manhattan)..., then we take Las Vegas (Berlin)..., ein tolles Lied by the way..., ja, das war´s mal wieder...,im nächsten Blog berichten wir aus Las Vegas..., z.B. wie wir für 4 Tage die Präsidentensuite des Palms Hotels bewohnen durften (das Video kennt Ihr ja bereits) oder wie wir anstrengende Tage in sengender Hitze bei kühlen Getränken am Pool ertragen mussten..., oder wie wir den Grand Canyon unsicher gemacht haben oder, oder, oder...., seid gespannt und freut Euch!

Bis dahin,
herzliche Grüße,

Gambling Pützi, Lucky Mio, Winning Toto, Dollar Hücki und Magic Felix

@Marco: Sorry, für die langsame Reaktion, aber wir hatten im Grand Canyon keinen Empfang..., beim Turnier in FFM bin ich dabei, wenn ich an dem Tag selber kein Spiel habe. Toto kann an dem WE nicht. Im Zweifel ist es besser, dass Du uns nicht mit einrechnest..., könnte aber Mattes nochmal fragen ;-)

@Schrotti von Hücki: Eigentlich dachte ich, dass ihr gerade die Ostküste einnehmt, allerdings konnte ich Dich im Dogers Stadium in L.A. erspähen. Sie Beweisfoto anbei ;-)









Impressionen aus L.A., O-Ton Toto..."Künstlerisch wertvoll....."

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