Montag, 31. August 2009

Tag 47: Road Trip nach San Francisco

Hallo Gemeinde,


nachdem wir die Mammutbäume nicht gefällt haben, die Gefahr war selbst uns zu groß ... vielleicht wohnt ja ein Bär drin, haben wir uns Morgens ausgeschlafen auf den Weg zu unserer letzten Station gemacht ... San Francisco. Na ja nicht ganz letzten Station, da wir noch einen Abend in L.A. bzw. Pützi und Mio noch 2 Tage dort haben. Aber letzten richtigen Station ... unser Trip neigt sich dem Ende zu ... nein jetzt nicht weinen, der S.F. Blog wird der Hammer. Wir wollen noch ein Zeichen zum Abschluß setzen ... JAU

Auf diesem Roadtrip gab es keine wirklichen Zwischenfälle. Wir haben kurz beim schon bekannten Internet Museum gestoppt, um die letzten News in den Blog zu stellen und zwischendurch etwas obligatorisches "Regular Food" bei Jack in the Box zu uns genommen. Toto ist etwas ausgeschert und hat anstelle eines anständigen Burgers oder Curly Fries einfach einen Salat bestellt. Crazy!!! Wir waren kurz entsetzt!!! Nach Studie der Dressinginhaltsstoffe konnten wir beruhigt sein. Nur Fett und Dank Doppeldressing hat Toto mit dem Salat lockere 600 Kalorien zu sich genommen ... also durchaus mit einem guten Burger zu vergleichen ... Alles war zum Glück wieder in bester Ordnung und es konnte weitergehen. Gegen 18 Uhr sind wir gut im Hotel Tomo angekommen. Wie ihr dem Namen schon entnehmen könnt haben wir, da Japan nicht auf unserem Weg lag, uns kurzderhand im japanischen Teil von S.F. niedergelassen. Vielleicht bekommen wir hier ja mehr Fisch, als auf den Cook Island. Nach kurzer Betten Auslosung, haben sich Toto, Oli und Pützi ein Powertraining gegönnt, bevor es gegen Abend zur ersten Erkundung der Stadt los ging.
@PL72: Die haben hier super Riesenkatzen ... hat aber leider nicht in meinen Rucksack gepaßt.

Wir wurden von Oli's und Mio's Cousin Ginger, der seit 16 Jahren in S.F. lebt, abgeholt. Die Jungs hatten sich das letzte mal vor etwa 20 Jahren auf den Phillipinen gesehen. Dementsprechend groß war die Wiedersehensfreude. Danach ging es schnurstracks in ein japanisches Restaurant um die Ecke, endlich mal japanisches Regular Food. Sushi, Rahmen, Shabu Shabu, Sashimi, Ton Katsu ... Dinge die wohl kein regulärer Amerikanonese ausprechen kann und deswegen selten bestellt ... es war eine Wonne mal wieder vernünftig zu Essen. Ein weiser Schachzug in das japanesische Viertel zu ziehen ... alles richtig gemacht. Anschließend ging es noch auf ein Bier in eine Bar um die Ecke.

Ach ja eine bemerkenswerte Tatsache sollte euch mitgeteilt werden. S.F. ist sehr europäisch ... insbesondere das Wetter. Beim letzten Stop 30 Minuten vor S.F. hatten wir wüstenübliche Temperaturen ... inS.F selber waren lange Hosen, Puli und Jacke angesagt. Sehr übler Temperatursturz ... Wie üblich haben wir uns der Gefahr gestellt und sind nicht wieder ins Warme geflüchtet, natürlich nur um euch aus dieser Stadt zu berichten ... insbesondere von einem erhofften dramatischen Wetterumschwung ...




Morgen holen wir Ginger zum Frühstück ab und danach geht es zur Golden Gate Bridge, wo wir prompt auf 6 harte amerikanische Motorradcops trafen ... aber zu diesem Abenteuer Morgen mehr ...

Eure Jautours Expediteure Mio, Pützi, Oli, Toto und Hücki

Tag 46: Sequoia Nationalpark - Trapp, Trapp der Trapper..., Tripp, Tripp..., der Indianer!

Hallo, Ihr lieben Liebenden!

Langsam, aber sicher neigt sich die Zeit unserer Weltreise dem Ende zu. Macht Euch aber keine allzu großen Sorgen, denn es folgen noch ein paar nette Blogs!

Zunächst folgt mal eine Klarstellung: Das Foto im letzten Blog ist nicht in unserem Hotelzimmer entstanden. Es besteht keine Verbindung - weder wissentlich noch unwissentlich- zu den auf den Fotos abgelichteten Personen! Das Foto ist aus dem Internet entwendet und hat den von uns erwünschten Effekt erztielt. ;-) Ein bisschen Spaß muss sein...

So, nach dem offiziellen Teil folgt mal wieder ein kleiner Bericht unserer Abenteuer. Wie Ihr bereits wisst, haben wir uns dazu entschieden im Sequioa Nationalpark "abzusteigen". Manch einer könnte meinen, dass das Wort wörtlich gemeint ist..., ist es aber nicht. Man könnte denken, dass es ein Abstieg vom "5 Sterne plus top end luxury resort Palms Hotel" zur hüttenähnlichen "Lazy Jack´s Lodge" sei. War es aber in unseren Augen überhaupt nicht. Die kleine Lodge versprühte auf Anhieb eine tolle Atmosphäre, und gerade diese Gegensätze machen unsere Reise so spannend. Gestern noch im Whirlpool Puffbrause geschlürft, heute schon Duschen mit Kopf aus der Dusche (weil Duschwand nur etwa 1,70m hoch war)...
Gestern schlafen im Queen und Kingsize Double Bed, kreuz und quer..., weil so breit..., heute wieder Hückis Arm im Gesicht und Totos Schnarchen in den Ohren..., "so ist der Leben", hat mal eine "große" Philosophin gesagt.

OK, am ersten Abend stand ein kurzes Abendessen bei einem Mexikaner auf dem Programm. Es war das einzige Restaurant, das in der abgeschiedenen Gegend geöffnet war. Ansonsten nur kurvenreiche Gebirgsstrasse und Dunkelheit. Und wenn ich Dunkelheit schreibe, dann meine ich Dunkelheit. Der Schlafrythmus passt sich der Umgebung schnell an, so haben wir es in den letzten Wochen erlebt. In einer Stadt wie Vegas schläft man wenig und geht vor allen Dingen viiieeeel später ins Bett. In der Wildnis gibt es im Dunkeln ja nichts, ausser die Gefahr unterwegs von einem Bären oder einem Kojoten angefallen zu werden. Da wir das nicht wollten sind wir früh ins Bett, um am nächsten Tag früh und erholt starten zu können.

Am folgenden Tag standen wir wie geplant früh auf und fuhren los. Nach etwa 12 KM kurvenreicher Fahrt kamen wir zum Pfortenhäuschen, an dem man sein Tagesticket (autoweise) erwerben konnte. Keine 500m hinter dem Pfortenhäuschen mussten wir bereits das erste mal anhalten und Fotos machen..., so beeindruckend ist die Landschaft gewesen. Oder aussergewöhnlich..., siehe Fels..., wir haben es uns nicht nehmen lassen und ihn erklommen,um..., Ihr wisst schon ein paar Sprungbilder zu schiessen. Auf den Fotos sieht man nicht, dass wir relativ weit am Rand stehen mussten. Etwa 1 m weiter nach hinten und man wäre etwa 8 m auf die Strasse gefallen. Nach dem Grand Canyon ist das jedoch keine Höhe mehr für uns..., ohne Frage könnte das jedoch reichen, um sich ein wenig weh zu tun.

Bevor wir weiter in den Nati0nalpark eindrangen, riefen wir uns nochmal die Warnhinweise ins Gedächtnis, z.B. bei der Begegnung mit Berglöwen: falls sie einem Berglöwen begegnen, versuchen sie so groß wie möglich zu erscheinen, öffnen sie die Jacke um breiter zu erscheinen, reden sie aggressiv und laut, schreien sie da Tier an, werfen sie mit Steinen, falls das Tier sie angreift, kämpfen sie aggressiv zurück ("fight back aggressively"), bewegen sie sich langsam, enternen sie sich rückwärtsgehend, laufen sie auf keinen Fall davon, das Tier könnte denken, sie sind Beute, nehmen sie Kinder auf den Arm, gehen sie nie alleine in den Park. Wie spannend ist das denn, hm!!??? In der Gondel in Österreich, "bitte nicht aus dem Fenster lehnen"..., im Sequioa..., erstmal aggressiv mit dem Berglöwen kämpfen..., großartig.

Bei der Begegnung mit dem ortsansässigen Schwarzbären (Grizzlys haben wir leider nicht so schnell dahingekriegt) soll man Vorsicht walten lassen, wenn es um´s Essen geht. Die Bären sind mittlerweile so an den Menschen gewöhnt, dass sie grundsätzlich nicht aggressiv sind.
Sie wollen nur futtern. Da die Menschen auf ihren Ausflügen immer genug oder zu viel dabei haben, bleibt die ein oder andere Fressalie im Auto liegen. Das ist hier ein absolutes "No-Go", da die Tiere offene Verpackungen riechen können und in der Vergangenheit Autos aufgebrochen haben! Die Mülleimer im Park sind alle speziell mit bärensicheren Griffen versehen. Die Hauptwarnung besteht übrigens dain, die Tiere auf gar keinen Fall zu füttern. Denn nicht, wenn sie keinen Erfolg haben werden sie aggressiv, sondern wenn sie Erfolg haben! (so steht es in den Warnhinweisen) Das bedeutet, wenn man z.B.: "Houchi kouchi, Bäri, Bäri, willste meinen Snickers haben!?" ruft und ihm den Schokoriegel hinhält, dann wird er vermutlich zugreifen, um Dich danach parat zu machen und den Rest aus Deinem Mageninhalt mitzuverspeisen. (Vorsicht: Übertreibung und Drama!) Übrigens sollte man bei Sichtung eines Bären mindestens 100m von dem Tier Abstand halten und, falls man im Auto sitzt keinesfalls aussteigen.

Gut, Warnhinweise wurden geklärt und verstanden..., fehlten nur noch die Protagonisten, an denen wir erproben konnten, ob wir die Regeln auch anständig brechen konnten. Und wie es das Dangerseeker-Glück so will, haben wir nach kurzer Fahrt bereits die erste Begegnung mit einem Schwarzbären! In einer Vollgashaarnadelkurve saß im Gebüsch ein Bär..., einfach so..,und lutschte an einem Baumstamm. Wir waren etwa 10 m von dem Tier entfernt..., Regel 1 gebrochen (aber wo hätten wir auch hin sollen? links fiel es ein paar hundert Meter ab). Um bessere Fotos für Euch zu machen, stolperte Toto bevor der Wagen stand bereits aus der Tür und redete auf "bärisch" mit dem Tier, es solle nett für Euch posieren. 3 Sekunden später war der Rest der Truppe draussen.Mio blieb hinter der Autoscheibe in Sicherheit und ich lief den Motor laufen..., wie in einem Gangsterfilm vor der Bank.
Es war ein kleiner Bär...und ich gab zu bedenken, dass nach Eva Klein und Adam Riese gilt, wo ein kleiner Bär, da auch ein großer Bär. Leider ist der spannende Teil der Story auch hier schon zu Ende, da der Bär besseres zu tun hatte und davon trottete. Nichts desto trotz will ich mal wissen, wer in der freien Wildbahn schonmal einen Bären gesehen hat??? Für uns war der Tag gelaufen, obwohl er nich gar nicht richtig begonnen hatte.

Auf der weiteren Reise durch den Park, sahen wir später einen zweiten Bären aus der Ferne..., zwei Bären an einem Tag. Die Broschüre sagt, man soll sich privilegiert fühlen, wenn man eine solche Tierbegegnung hat, denn es kommt erstens auf die richtige Jahreszeit und natürlich Glück an. Davon hatten wir offensichtlich genug.

Leider konnten wir die Berglöwenregeln nicht brechen oder anwenden, weil der Berglöwe an dem Tag keine Lust auf Kämpfen mit den Dangerseekern hatte. "An Toto ist ja auch nichts mehr dran, also wofür der ganze Aufwand", dachte sich der Berglöwe bestimmt.

Nicht nur die Fauna, sondern besonders die Flora des S. Nationalparks ist weltberühmt. Wir hatten zwar noch die davon gehört, aber als folgendes Stichwort fiel, sagten wir alle "Aaaaaah!" . Das Stichwort lautet: "Mammutbäume und Giant Forest!"

Im Sequioa Nationalpark gibt es eine der größten Pflanzen der Welt zu sehen. Die Kategorie ist schon verrückt genug. Normalerweise spricht man vom größten Gebäude der Welt, der größten 8erbahn der Welt, des größten Flusses, der größten Wüste..., aber wer hat schonmal in der kategorie Pflanze gedacht? Und so hatten wir einige Begegnungen, die uns den Atem haben stocken lassen. Es gibt hier Bäume, die so groß sind, dass man Tunnel durch sie hindurch "gebaut" hat. "Baum fällt um und wir kriegen ihn nicht von der Strasse und machen einen Tunnel rein..., wow".

Ich hoffe, dass man auf dem Video (nicht zuletzt wegen der grandiosen Beschreibung aus dem "Off") erahnen kann, was der zu den größten Pflanzen unseres Planeten gehörende Baum für Ausmaße hatte. Ich glaube der Umfang betrug 31 m..., datt is ma ne Hausnummer für n "Ast", wa? Apropos Ast, wenn sich mal ein Ast von dem Baum löst, dann ist das so, als ob in etwa eine große Pappel von oben hinabfällt.

In dem S. Nationalpark besteht zur Zeit großes Waldbrandrisiko. Interessantweise haben wir erfahren, dass man erst zu spät verstanden hat, dass Waldbrände (Ihr habt bestimmt schon davon gehört) nicht Schlechtes, sondern ganz im Gegenteil eher was Gutes sind. Seit den frühen 50 Jahren hat man jedoch weltweit den Fehler begangen jegliche Waldbrände zu unterbinden und so schnell wie möglich zu löschen.
Man hat an der Stelle nicht bedacht, dass die Natur für solche Fälle vorgesorgt hat (wie eingebildet auch von den Menschen) und die Brände einen Sinn haben! Nach dem Brand gibt es Platz für neues Leben, eine natürliche Erneuerung/Renovierung. Erstaunlicherweise leiden die großen Bäume nicht darunter, nur die äußere Hülle wird geschädigt, der Baum bleibt intakt und lebt fort. Das alte verdorrte Gestrüpp im Unterholz verbrennt dagegen und macht Platz für neue junge Pflanzen.

Der Mensch hat es nun geschafft, 50 Jahre lang jeden Brand zu bekämpfen und damit (so steht es in den Parkinformationen) erhöhte sich die potentielle Brandlast stetig! Das bedeutet, dass wenn es brennt, viel mehr zum Verbrennen da ist und ein großer Brand dadurch viel gefährlicher ist- gefährlicher als viele kleine. Jetzt kriegen wir auch die Kurve zum Yosemite Nationalpark..., unser eigentliches Ziel. Hier wütete ein Brand, der eigentlich kontolliert abbrennen sollte.
Kontrollierte Brände sind ein probates Mittel, um die Brandlast gering zu halten und die in der Vergangenheit begangenen Fehler zu korrigieren.
Aber tatsächlich ist im Yosemite Nationalpark genau so ein Brand ausser Kontrolle geraten. Ich will nicht in der Haut des Typen stecken, der die Fackel und den Eimer mit Wasser gehalten hat.
Im Sequoia Nationalpark erblickten wir beim Durchwandern des Waldes abgebrannte Areale und teilweise noch schwelende Glut! Hücki und ich haben uns als Firefighter betätigt und mit einer neuen Löschtechnik (nein, nicht auspinkeln) für Ruhe im Karton gesorgt.

Nach der Waldwanderung stand abschliessend noch die Besteigung des "Moro Rock" an (ca. 3.300 m hoch) Hier lasse ich mal die Bilder für sich sprechen. Zur Abwechslung mal ein weiteres Highlight.

So, liebe Trapper und Tripp...äh, Indianer! Morgen geht´s us der Wildnis wieder in den Dschungel..., in den Großstadtdschungel der Straßen von San Francisco! Jau!

Bis bald,

Eure Parkranger Hücki, Mio, Toto, Pützi und ich



Impressionen:

Candyshop ??? ...

... Amateure!!! Echte Helden rocken Hollywood oder Kabul. Party on !!!!

Tag 44/45: Grand Canyon - Woooooooooow!




Yiiiehaaaa und Tatanka Tatonka, liebe Rothäute!

Vegas hat uns zwar in seinen Bann gezogen..., aber wie Ihr wisst, suchen wir neben dem
pulsierenden Stadtleben auch immer die Nähe zur Natur. Und da der Grand Canyon nicht weit weg von Vegas entfernt ist, haben wir uns entschieden ihm die Ehre mit unserer Anwesenheit zu erweisen.
Mit von der Partie waren die 5 Dangerseeker sowie Amanda und Kerry, die ich bereits im
vorigen Blog vorgestellt habe.
Neben etwa 15 Litern Wasser haben wir kiloweise Eiswürfel in Handtüchern eingewickelt
mitgenommen, um auch für den heissesten Fall der Fälle gewappnet zu sein.
Eine staubige Fahrt durch die Wüste Nevadas führte uns am berühmten Hoover Dam vorbei, an dem wir nur kurz anhielten. Der weitere Weg zum Grand Canyon verlief durch die unwirklich wirkende Wüste Nevadas. die Berge bzw. Gebirgszüge, die sich plötzlich in großer Breite vor uns auftaten, waren sehr imposant, und sie haben schon früh erkennen lassen, dass es sich um ein ziemlich großes "Loch" handeln müsse, was uns dahinter erwartet. Plattes Land und Wüste und diese riesigen Berge, die wie Wolken am Horizont aussahen...

Kurz vor dem Ziel bogen wir ab und aus der asphaltierten Strasse wurde ein schottriger und
staubiger Rallyekurs quer durch die Wüste. Mit unserem AWD (All Wheel Drive) ein ziemlich hoher Spaßfaktor- für den Fahrer...


Nach etwa 15 Kilometern Wüstenrallye sahen wir uns einer seltsamen Gestalt gegenüber: einem Mann mit einem Stoppschild in der Hand- inmitten der öden Wüste...
Er stoppte hier den Verkehr, da die Strecke momentan ausgebaut wird. Ich vermute, dass sie
bald komplett asphaltiert wird. In jedem Fall stand die arme Seele den ganzen Tag dort und
schwitzte vor sich hin. Ich würde sagen, dass das einer der "heissesten" Jobs der Welt ist.
Um ihn aufzumuntern, machten wir ein Jumping Pic mit ihm zusammen. Sein O-Ton:"That´s insane, you guys are crazy!" (Übersetzung: "Das ist krank!Ihr seid verrückt!"), offensichtlich erlebt der Mensch nicht besonders viel in seinem Leben. Naja, ein netter Kerl , der bei dem "Go"-Zeichen über Funk zusammenzuckte und ganz nervös um Weiterfahrt bat.

Kommen wir zurück zu unserem Ziel: es war der berühmte "Skywalk", ein gläserner Rundgang über einem fast 1 Kilometer tiefen Abgrund. Eine ingenieurmäßige Meisterleistung (so feiern die Amis es jedefalls) mit Sicherheitsglas aus der besten Stadt der Welt..., aus Köln! Kein Scherz! (Glas Bong in Fühlingen...?OK, das war ein Scherz oder sollte einer werden)
Einmal am Besucherzentrum angekommen, mussten wir unseren Wagen abstellen. Von hier aus brachten uns "Coaches" (Busse) zu den angepeilten Zielen im Grand Canyon. Bereits der erste Ausblick in das unfassbar große "Tal", motivierte uns zu hektischen Jumping Picture Sessions..."Ich will auch, jetzt ich...., mist, warte bis die Japanesen aus dem Hintergund verschwunden sind..., geht nicht zu nah an den Rand...!" Es war ein aufregender Start...
Was man sich unweigerlich fragt ist, ob nicht schonmal jemand die lange Reise einen
Kilometer ins Tal im freien Fall angetreten hat..., sei es durch Unachtsamkeit, Doofheit
oder aus "freien Stücken". Es gibt nämlich keine Absperrung oder einen Zaun..., lediglich
Schilder. Einer der Aufseher sagte uns, dass es in den letzten 21 Jahren noch keinen
nennenswerten Unfall oder gar Todesopfer gegeben hat. Angesichts der teilweise übermütigen (besonders asiatischen) Fotojunkies eine unglaubliche Tatsache. Falls man fällt, hat man in jedem Fall ne Menge Zeit drüber nachzudenken, warum jetzt gerade ausgerutscht ist, warum man die Flip Flops angezogen hat und nicht festes Schuhwerk..., oder ob es sich noch lohnt das Handy für ne letzte sms rauszukramen..., es wäre ein verdammt "tiefer Fall", die letzten Worte wären vermutlich..., "Ich Trottel...!"

Am Eingang des Skywalks erhält man lustige Üerzieher für die Schuhe, um das Glas nicht zu zerkratzen und, um dadurch stets einen guten "Durchblick" zu haben. Nach einem kurzen Weg über eine Rampe tritt man schliesslich auf den Skywalk. Die Sinne verschwimmen, das ganze wirkt wie in einem Indiana Jones Film, in dem Harrison Ford eine Mutprobe nach der anderen bewältigen muss, um schliesslich den Schatz bergen zu können. Hier bestand die Überwindung darin den ersten Schritt auf das Glas zu machen, unter dem es 1000m tief abfällt.
Für Mio und Amanda bedeutete die Nähe zum Abgrund eine unheimliche Überwindung, denn beide leiden an Höhenangst. Der Skywalk stellte sich als ideale Möglichkeit dar, seine Ängste zu überwinden..., face your fears.
Beide schafften es auf die Plattform und nach den ersten mehr schleifenden Schritten in den
Überzieherpantoffeln über das Glas, wurden beide sicherer und begannen das ganze zu
geniessen. Mio hielt sich gut an Amanda fest, was ihm in jeglicher Hinsicht Sicherheit gab.
Pützi war ebenfalls von der Szenerie begeistert und schaute wie ein Indianer in die Ferne..,
dazu nutzte er teilweise sein Fernglas. In einem Indianerfilm wäre er definitiv der
"Späher"..., in einem Ibizafilm aus den 80ern mit Karl Dall dann der "Spanner".

Die Ur-Dangerseeker waren währenddessen wieder mit Unsinn und Dingen beschäftigt, die anders sind..., nach dem Motto..., was hat noch nie einer auf dem Skywalk gemacht..., oder was könnte jetzt einfach mal ziemlich verrückt sein...? Kurze Zeit später fanden Toto und ich
uns in einem Liegestütztwettbewerb auf dem Skywalk wieder. Die Aufseher waren extrem locker und lächelten nur müde, während Toto ständig das Zauberwort herausschrie (Insider!) und ich mich konzentrierte mindestens einen Liegestütz mehr zu schaffen als Toto. Ihr werdet es nicht glauben...,hm, oder doch Ihr werdet es glauben, denn es ist wahr..., eine Horde von Japanesen fühlte sich von der Aktion dermaßen motiviert, dass sich mindestens fünf von ihnen der Sause anschlossen!!! Was für ein Bild, eine johlende Meute und große Freude bei allen Anwesenden. Mist, einer war echt fit und hat die ganze Nummer auf einem Arm abgezogen...., den haben Toto und ich später den Abgrund runtergeschubst...
Apropos Bild, aus Touriabzockgründen durfte man keine Fotoapparate (oder Handys) mit auf den Skywalk mitnehmen. Später wurde man eingeladen die von Fotografen geschossenen Fotos käuflich zu erwerben..., 75$ für 6 Abzüge..., 120$ für 10 was für eine Abzocke...

Wir waren wieder mal schlauer und haben uns nach kurzer "Manipulation" des Verkäufers die Fotos auf einen USB-Stick ziehen lassen. Er war so freundlich uns weitere exklusive Bilder draufzupacken..., genießt sie.

Dann stellte ich mir die Frage, ob es einen Rekord im "über den skywalk sprinten" gibt...,
die Zeit wird beim Eintritt auf die Glasfläche gestartet und dementsprechend am Ende
gestoppt. Leider hatten wir keine Stoppuhr dabei..., die Ranger und Aufseher fanden es
lustig. Wie der Zufall es will, lernten wir auch noch die Ingenieure kennen, die für diese
Attraktion verantwortlich waren. Sie waren auf einem Rundgang, um einen Schaden am Glas zu begutachten. Tage zuvor fiel eine festinstallierte Kamera um auf das Sicherheitsglas und verursachte einen langen Riss in diesem Segment. Diese defekte Stelle verdeckte eine
verschraubte Edelstahlplatte und verhinderte, dass der ein oder andere Touri im Übermut
versucht die angeknackste Scheibe endgültig zu zerbrechen. Dann würde vermutlich der lustige Pfeifton ertönen, den man immer hört, wenn der Kojote, der den Roadrunner jagt in den Abgrund stürzt...ffffffiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeee....PUCH!"

Am Ende unseres Besuches kannte übrigens jeder Mitarbeiter meinen Namen, der über Funk an alle Mitarbeiter weitergegeben wurde. Ich wurde auf dem Weg nach draussen von den meisten mit "Ah, you´re Oliver!" verabschiedet. Warum? Das verraten wir nicht, war jedenfalls großartig.

Nach dem "Himmelslauf" stand der Besuch eines der höchsten Punkte des GC an.., von hier oben schienen die im GC zahlreich herumschwirrenden Hubschrauber noch kleiner..., wie kleine Fliegen.

Der Grand Canyon..., das große Tal..., hier haben die Ureinwohner einst in Freiheit gelebt.
Mit etwas Vorstellungskraft - und davon haben wir genug - konnten wir Indianer auf der Jagd sehen..., Wigwams und Pferde..., was für eine Schande, dass die meisten Völker mit einer grandiosen Historie in der Neuzeit als Penner und Drogenabhängige darben. Der Stolz und die Geschichte der Indianer mit dem Alkohol und der Gier nach Macht und Herrschaft gebrochen..., kein "stolzer Adler", "großer Bär" oder "stürmisches Pferd"..., nur noch Schatten ihrer selbst. Wie traurig. Alte Indianerfrauen, mit großen Vorfahren tanzen nun in aus China gefertigten Indianerkostümen zu Tönen in Endlosschleifen eines indianischen Liedes aus einem Lautsprecher..., für ein paar beschissene Dollar..., weiss nicht, ob es grad Tränen der Wut sind, die mir tatsächlich in die Augen schiessen. Manchmal nimmt die Schreiberei einen echt mit..., vielleicht musste ich auch nur an die Szene bei "Der mit dem Wolf tanzt" denken, in dem "Wind in seinem Haar" am Ende des Films dem Indianerfreund John Dunbar (Kevin Costner) vom Hügel aus hinterherruft: "I am Wind in his Hair! Do you see that I am your friend?!Can you see that you will always be my friend?!" und dabei seinen Speer gen Himmel reckt!Buuuuhhhuuuuuuu..., Taschentücher..., schnief..., hier der Link...

http://www.youtube.com/watch?v=LlSZd8MNayE&feature=related


Jetzt, wo das auch mal gesagt ist, fällt es mir schwer wieder den lustigen Pfad zu
finden..., aber es ist nunmal wie im wahren Leben.

Was nun folgt, gehörte für mich zum absoluten Höhepunkt des Tages...,das "Horsebackriding" (Reiten) durch den Canyon. Begleitet von drei Cowboys durften wir auf den Rücken von sehr zahmen Pferden das Panorama von einem etwas anderen "Standpunkt" aus geniessen. Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde...

Nach dem aufregenden Ritt erwartete uns im Saloon einer kleinen Cowboystadt eine private
Zaubervorführung. Ihr könnt Euch vorstellen, dass "Magic Felix" mit ganz wachen Augen dasaß und sich diebisch über die Vorführung gefreut hat (ich kannte tatsächlich die meisten
Tricks). Ich muss auch absolut neidlos anerkennen, dass der "Kollege" ganz schön flink war.
Das Fachsimpeln mit dem Profi nach der Show, hat mich motiviert, an meiner Performance zu feilen. Freut Euch (oder auch nicht), ich hab mindestens einen neuen "mind blowing" Trick am Start! ;-)

Zufrieden und von tollen Eindrücken gesättigt, machten wir uns auf den Rück weg nach Las
Vegas. Wir haben in der Nacht zuvor beschlossen, eine Nacht länger zu bleiben, da wir es
dort so schrecklich fanden. Zum Abschluss eines tollen Tages gingen wir ein weiteres mal im
"Yardhouse" essen. Danach war mit uns nicht mehr ganz so viel los, deshalb haben wir uns in unsere bescheidene Hütte zurückgezogen und haben den Jahresvorrat an Puffbrause (den wir am Anfang gekauft haben) geleert.

Am nächsten Tag sind wir zum nächsten Highlight in der Hitliste der Highlights geeilt...,
dem Yosemite Nationalpark. Hier planten wir mit Bären zu kämpfen oder mit Bergpumas zu kuscheln..., leider hat uns Mutter Natur einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie Ihr gehört habt, brennt halb Kalifornien...und dazu gehörte unter anderem der Yosemite
Nationalpark. Stutzig wurden wir, nachdem wir etwa zwei Tage lang hintereinander nur die
Dauerschleife der Reservierungshotline für Unterkünfte im Park hörten. Auf halbem Weg
dorthin versuchten wir es erneut und eine neu eingespielte Bandansage offenbarte, dass 10%
des Parks brennen. Und just in diese Gegend wollten wir erkunden. Kurzum mussten wir eine Entscheidung treffen und suchten nach Alternativen: Strand und Küstenstrasse am Highway No.1 oder der den nahgelgenen Sequioa Nationalpark (2 Stunden Fahrt). Nach einer demokratischen Abstimmung in einem kolonialistischem Kaffee Drive-Thru, entschieden wir uns für den Sequioa Nationalpark..., eine gute Entscheidung, wie wir bereits haben durchsickern lassen..., aber dazu mehr, nach der nächsten Maus. Hört sich komisch an, ist aber so...

Bis später,

Eure Indianer "Der mit dem ehemals dicken Bauch" Toto, "Der dessen Reise niemals endet"
Hücki, "I see Bonanga" Winnepütz, "Der mit der Höhenangst kämpft" Mio und "Der der immer Recht hat" Oli

P.S.: Heute ist unser letzter (!!!!) Abend..., jetzt wieder in L.A.!
Down in L.A.!!!!

http://www.youtube.com/watch?v=hbP7ClWXdBQ


Impressionen vom Tag: