Tag 32/32/33: Ein ganz nomales Wochenende auf den Cook Islands oder welcher Tag ist heute eigentlich?

Kiaora, liebe Familienmitglieder!

Nach dem anstrengenden Pubcrawl am Abend zuvor, haben wir uns am Samstag dazu hinreissen lassen lange auszuschlafen..., erst gegen Mittag erblickten wir das Licht der Welt.
An diesem Wochenende haben wir den ganz normalen Wahnsinn auf Rarotonga mitgemacht. Nämlich das, wozu jeder Lust hatte. Ob Nichtstun, in der Hängematte rumlungern und Blog schreiben, Lesen, Kajaken, Schnorcheln und Sport treiben, Scooter fahren. Wir hatten kein spezielles Programm, wie sonst immer, es stand nichts auf der Agenda. Wir Deutschen brauchen ja sonst immer ein bestimmtes Programm oder einen Leitfaden. Unser Leitfaden lautete..., tu was Du nicht lassen kannst..., aber lasse dabei die Seele baumeln.
(Woher kommt diese Redensart eigentlich? Müsste mal jemand im etymologischen Wöretrbuch nachschauen..., bestimmt was religiöses).

Wir haben unter anderem eine kleine Poolparty gefeiert..., Toto lag leider die meiste Zeit krank im Bett, da er sich die Schweinegrippe oder so geholt hat. (Nein Mama, es war nicht die Schweinegrippe..., sondern eine ganz normale Erkältung.) Jedenfalls hat er den größten Teil des Wochenendes im Zimmer verbracht, vor sich hingeschwitzt, literweise Wasser bzw. Tee gesoffen und gelesen. Der Pool gehörte ebenfalls zu unserem Resort, jedoch zu den "Hillside-Bungalows"- auf der anderen Strassenseite am Berg gelegen. Dort gibt es einen Pool, da das Meer von dort aus etwa 500 m entfernt ist. Dazu haben Hücki und ich uns mit den Scootern gefrorenes Steak aus dem Supermarkt geholt und spontan ein BBQ veranstaltet. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass die Verkäufer geguckt haben wie die Autos, als wir nach frischem Fisch gefragt haben...

Wir waren darüber hinaus natürlich wieder in unserer geliebten Muri-Lagune schnorcheln..., die Sicht wird von Tag zu Tag besser, da der Wind nachlässt und somit die Wellenhöhe abnimmt, die Strömung nachlässt und weniger Schwebeteilchen im Wasser herumschwirren. Es ist einfach toll, wenn man sich ein Kajak schnappt, die Schnorchelmaske im Gepäck hat, irgendwo zwischen den Motus eine Arschbombe ins Wasser macht und direkt von "Tropical fish" umgeben ist. Ich war jeden Tag draussen und bin einmal sogar zum großen Motu rübergeschwommen...., das Wasser war nie tiefer als Brusthöhe, also fühlte ich mich relativ sicher. Man gewöhnt sich langsam an die Gegenwart von Fischen, die aussehen wie lange Flöten..., an die Gegenwart von Kugelfischen, die aussehen, als ob sie jeden Moment platzen würden..., von großen Schatten, die im Schwarm in gebührendem Abstand an einem vorbeihuschen. Es ist nach wie vor ein "tierischer" Nervenkitzel.

Ich habe mir am Sonntag auch meine ollen Joggingschuhe "anjetreck" und bin am Strand entlang gejoggt..., mit den ipod-Kopfhörern und fetzigen Tunes im Ohr. Mit Rückenwind startete ich wie ein Derwisch und sprintete eher als zu joggen. Das rächte sich auf dem Rückweg, auf dem der Gegenwind mich dazu zwang die ein oder andere Gehpause einzulegen.
Hm, die Saison beginnt genau am Tag meiner Rückkehr (04.Sept.). Ich mach mir zwar nichts vor, aber ich will ja nicht ganz abkacken. Meine Jungs trainieren derzeit so ziemlich jeden Tag für die kommende Oberligasaison. (Sponsoren vor!) Denke, dass ein oder zwei Trainingseinheiten unter meinem Trainer "Schnitzel" reichen sollten, um in Form zu kommen ;-)

Wie gesagt, nichts aussergewöhnliches..., aber was rede ich da?! Natürlich ist es aussergewöhnlich, man sollte sich das immer wieder vor Augen führen. Ein Papageifisch ist was anderes als ein Barsch, eine Hängematte auf den Cook Inseln was anderes als ein Plastikgartenstuhl in Heimersdorf..., ich denke wir saugen jeden Moment ganz bewusst auf und geniessen jede Sekunde in diesem Paradies (mit kleinen Fehlern - siehe Thema Fisch).

Erwähnenswert ist vielleicht noch unser Abendessen im "Pacific Resort", bei dem wir direkt bei der Menüausgabe darauf hingewiesen wurden, dass die Vorspeise "Sashimi" (roher Thunfisch) leider an diesem Tag nicht verfügbar sei. Aaaaargh...
Das Essen war so "lala", aber dafür teuer..., uns ist in Gedenken an unseren geliebten "Thiong Baruh Market" in Singapur eine Träne auf die Teller gelaufen. Wie unverhältnismäßig man Speisen abrechnen kann, wie unverhältnismäßig schlecht das Essen im Gegensatz zu der Umgebung war und umgekehrt- im Bezug auf Singapur. Wir wollen ja nicht meckern..., aber gesagt werden sollte es dennoch. Nicht ganz vergleichbar, aber erinnert mich ein wenig an das Verhältnis Lacoste-Shirt zu Preis und Lacoste-Immitation zu Preis..., eben einfach unverhältnismäßig.

Am Montag haben wir uns wieder auf die Scooter geschwungen und sind wieder nach Avarua gefahren. Wir nutzten die Gelegenheit und besuchten ein weiteres mal die Nettballweltmeisterschaften. Sportliche Großevents versprühen doch immer einen gewissen Reiz. Und wir als sportlich aussehende, junge Männer haben uns in dieser Wettkampfatmosphäre einfach wohl gefühlt. Vor der Halle gab es die besten Hähnchenspiesse mit Reis..,hm, lecker. (natürlich keinen Fisch). Es spielten Trinidad Tobago und noch so ein kleines Land..., fällt mir grad nicht ein..., doch! Papua Neuguinea (kein Scherz..., sowas muss ich ja immer dazu schreiben)..., nach dem Spiel haben wir uns mit den Netballstars von morgen ablichten lassen. Ich glaub mit den Trinidad Tobagonesinnen...
Am Abend haben wir uns auf Initiative von Matt indisches Essen kommen lassen (wieder kein Fisch!). Während des Essens haben wir eine kontroverse Diskussion gestartet und sind schliesslich zu dem Entschluss gekommen, dass wir nicht in die Südsee gereist sein konnten, um lediglich eine Dose(!) Thunfisch und Fish & Chips (Fischstäbchen) gefuttert zu haben. Das war der Moment, in dem wir eingeschlagen haben und beschlossen unser Glück in die eigenen Hände zu nehmen: die Stichworte "Spear Fishing" und "Big Game Fishing"!

Aber dazu mehr im nächsten Südseeblog..., es verspricht wieder eine richtige Danger Seeker Aktion zu werden. Wir sind selber gespannt..., wird Toto von einem Blue Marlin über Bord geworfen, wird Hücki von einem Thunfisch gebissen, werd ich in einen Thunfisch beissen? Das und viel mehr nach der Werbung,

Eure selbsternannten Jäger für Fischgerechtigkeit auf den Cook Islands,
Schweinegrippen-Toto, Blue Marlin-Hücki und Tuna-Oli

(wie kann das sein? Eine der fischreichsten Gegenden der Welt und kein verf*#+ Fisch auf der Insel!?)


Foto links: Ich bin ja bekannterweise kein Katzenfreund, aber der kleine Inseltiger war echt zutraulich!Schwupps sprang das Vieh einem auf den Schoß..., und von da an waren wir dicke Freunde..., auch dank der Dose "Corned Beef", aus der wir "Fussich Julchen" regelmäßig fütterten (Totos Grundnahrung- plus Sweet Chilli Sauce).

Foto rechts: Wie klein die Welt ist..., beim Lesen unseres Jautours-Blogs erkannte Peter B. (alter Freund Toto´s aus Kaarst und Barkeeperkollege in Studentenzeiten) das Resortschild "Vara´s" auf einem Foto. Er und seine Frau befinden sich auf Honeymoonreise und beide wohnten tatsächlich nur ein paar Meter von unserem Resort in einem Mietbungalow. "Wohnt hier ein Thorsten Wesche?!", klopfte es an die Tür unseres Zimmers..., Überraschung perfekt! Toto erschrak und dachte zunächst, dass es das FBI oder die Geldeintreiber vom Kreditkarteninstitut seien..., nochmal Glück gehabt...
@Peter und Frau: Viel Spaß auf dem Rest Eurer Reise!