Montag, 17. August 2009

Tag 30 - Die Dangerseeker sind zurück!

... The dangerseekers are back!

Aloha, liebe Freunde! Da simmer widda...!
Die Nacht nach der Kneipenkrabbelei war trotz Ü10-h-Schlaf zu kurz, um vollständig zu regenieren. Aus dem Alter sind wir leider raus, in dem man sowas locker weggesteckt hätte. So hingen wir ganz schön angeschlagen in den Seilen und quälten uns um 10.00Uhr zur 500 m enternten Coconut-Adventure-Base.

Nachdem wir den üblichen Schreibkram (-wenn was passiert, ist die Fa. nie schuld- wenn was kaputt geht, dann ist immer der Gast schuld-vorsorglich knöpfen wir Euch schonmal 1.000 Dollar Kaution ab) erledigt hatten, kehrten beim Anblick der Quads die Lebensgeister zurück. Wir hätten zwar keinen Alkotest machen dürfen..., aber hätte wenn aber...

Tony ("the man") unser Tourguide führte uns nach der Helmausgabe in die Fahrzeuge ein. Nach einem 3 minütigen "Fahrtest", den alle 7 Teilnehmer bestanden, ging es los. Um in das "Landesinnere" und den Regenwald zu gelangen mussten wir zunächst etwa 5 Min. über die Hauptstraße fahren. Wir kamen uns vor, wie die rarotonganesischen Hell´s Angels - in Reih und Glied hintereinander her- wohlgemerkt alles auf der "falschen", linken Seite. Nachdem wir abbogen, wurde der Weg schnell so, wie ich ihn mir in meinen Offroad-Vorstellungen ausmalte: durch den Nachtregen nass (Werbemotto: "The wetter the better!") bis matschig, steinig, teilweise felsig... mit einem Wort- perfekt! Perfekt für einen tiptop Off-Road Tag...
Auf der Tour durchquerten wir etwa 40 "Streams", kleine Flüsse und Wasserlöcher..., das alles umgeben von hohen Farnen und Regenwald. Der Track war so schmal, so dass wir nur hintereinander fahren konnten und durften. Zum Glück waren wir drei ganz hinten und spielten die Nachhut. So konnten wir zwischendurch "abreissen" lassen, um entweder Actionfotos (für Euch!) zu machen oder, um einfach mit Vollspeed zu den anderen aufzuschliessen. Die sind immer gemächlich hinter dem Guide hergetuckert und dachten..., "zie germans" kriegen nix auf die Reihe und deshalb müssen wir ständig warten. Dass wir jedoch wieder nur die Gefahr gesucht und gefunden haben, hat keiner gemerkt... ;-)

Den Daumengashebel bis zum Anschlag, die Karre knattert und röchelt unter Dir, der Motor verdampft noch das Spritzwasser von einer Streamdurchquerung, die Muskeln sind angespannt, man erhebt sich automatisch aus dem Sitz, um besser Gleichgewicht halten zu können oder durch Gewichtsverlagerung den Vortrieb des heckangetriebenen Vehikels zu unterstützen..., der Matsch vom Vordermann spritzt Dir ins Gesicht, die Lianen hängen teilweise so tief, dass man mit dem Helm drankommt und vorbeistreift...wow, einfach Knaller!

Zwischendurch hielten wir an und Tony erzählte uns etwas über die Flora und Fauna der Insel und wie man im Dschungel auf Toilette geht. Habe herzhaft über unseren Tourguide gelacht, ein urwitziger Typ! Die Tour nahm von Minute zu Minute an Geschwindigkeit zu. Die Piloten wurden mutiger und zum Schluss haben wir die Insel regelrecht zerpflügt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es diese Tour schon in naher Zukunft in dieser Form nicht mehr geben wird: wenn das so weiter geht, dann leidet irgendwann die Natur, so viel ist sicher (die Tour wird zweimal täglich angeboten). Irgendwann kommt der Umweltminister aus seiner Hütte und schliesst das lukrative Business. Nun ja, nach uns die Sintflut...(ich denke auch, dass hier einiges mit Korruption geregelt werden kann- Rarotonga ist in der Vergangenheit von etlichen Korruptionsskandalen erschüttert worden).

Achja, das wollte ich auch noch berichten..., in einer Vollgaspassage , einer Linkskurve durch mannshohe Gräser hielt ich als Vorletzter der Gruppe an , um die nächste Durchquerung eines Wasserloches mit Vollgas mental durchzuspielen (wie ein Bobfahrer oder ein Skirennfahrer mit geschlossenen Augen)..., doch plötzlich spürte ich einen heftigen Schlag von hinten...krawumms..., da ist doch der bis dahin gesittet fahrende (einzig ausgebildeter Motorradfahrer seit 20 Jahren) Hücki volle Möhre in mich reingebrettert?!! Als ich mich umdrehte, zuckten Hückis Schultern unschuldig nach oben und er grinste mich einfach nur an...
Das Tempo war so hoch, dass seine Karre sich unter meine geschoben hat! Mit einem kräftigen Hauruck haben wir die beiden verkeilten Karren voneinander abgehoben und erstmal das Nummernschild gerade gebogen..., mal wieder eine Dangerseeker story zum wegschmeissen. Hücki O-Ton: "Hatte grad so ´nen guten Lauf..., hab beide Bremsen voll angezogen, aber der Boden war so glitschig, die Strasse ist mir ausgegangen..., hatte keinen Grip auf der Vorderachse sorry!" Evil Hücki Knevel. Ab da hab ich es vorgezogen hinten zu fahren...

Die anderen und vor allem der Guide Tony haben von dem Stunt nichts mitbekommen. Sie dachten wieder nur, die Deutschen kruften wieder rum... ;-)

Unsere Reise führte uns schliesslich an die höchste erreichbare Stelle auf Rarotonga in die Nähe des höchsten Gipfels. Das Gute war, dass wir den Weg zurück größtenteils über denselben Weg, wie wir ihn gekommen sind bestreiten durften. Jau, was für eine Gaudi (obwohl bergauf definitiv mehr Spaß macht)!
Wieder im Camp angekommen, wartete ein traditionelles "Umukai" auf uns: Oktopus, Lamm in Spinatblättern, roher Fisch, Hühnchen und Bananenkuchen aus dem Bodenofen ("Umu") sowie Fruchtsalat aus Südseefrüchten. Ein alter Maori stellte uns vor, wie man eine ganze Kokosnuss öffnet und den Kern (die uns bekannte Kokosnuss) mit Hilfe eines Stocks aus "Ironwood" und einem scharfen Stein öffnet. Er zeigte uns, wie man Kokosmilch und Kokoscreme herstellt und wir durften den frischen Saft der Kokosnuss geniessen.

(@Mum: Die benutzen hier dasselbe Kratzdingsi, dass die in den Phillies auch benutzen.
Dieser Holzhocker mit dem Eisenkratzer vorne dran..., was Paps mal nachgebaut hat, u know?)

Ein Beispiel für die Unaufhaltbarkeit des technischen Fortschritts: den Kokosnussholzkratzer gibt es auch als motorisierten Elektrokratzer. So wird auch diese zeitaufwendige Tradition irgendwann zu Gunsten der Zeitersparnis aussterben und nur noch als Showelement in einer Traditionsshow fortleben. Traurig, aber so war es schon immer, so wird es weitergehen. Wer auf unsere hochtechnologisierte "Kultur" übertragen noch die "Datasette" beim C64er kennt, der weiss, was ich meine...,["press play on tape"-"load, run, 8, 1"]... time goes by..., things change...

OK, zurück zur Quadtour: alles in allem eine sehr gelungene erste Tageshälfte..., am Nachmittag haben wir erstmal den fehlenden Schlaf nachgeholt und den Tag südseestyle ausklingen lassen...ziemlich entspannt...

Zum Wetter kann man noch hinzufügen (zur Zeit 26 Grad am Tag, abends deutlich kühler, etwa 18 bis 20 Grad), dass es typisch für die Südsee ist, dass es ziemlich windig ist und meist Bewölkung vorhanden ist..,, mal mehr mal weniger. Es gibt auch mal einen heftigen Regenschauer, der jedoch meist nur von kurzer Dauer, dafür ziemlich heftig ist. Kurz darauf ist es wieder so, als ob es nie geregnet hätte. Die Bewölkung ist für Touris eine goße Gefahr, denn die Mehrzahl denkt nach wie vor, dass man nur bei Sonnenschein braun wird.

Und noch etwas Interessantes über Rarotonga..., Rarotonga ist wie die Spitze eines Berges, der in diesem Fall aus dem sonst tiefen Pazifik herausragt: wenn man also aus der max. 2m tiefen Lagune über das äußere Riff hinaus schwimmen würde, dann fällt das Riff (Drop) direkt und sofort steil auf Tiefen von über 700m ab. Irgendwie gruselig..., stellt Euch vor, da passiert einem sowas wie mit dem fehlenden Stopfen im Kajak...brrrr. Tatsächlich ist um Rarotonga nichts als Tiefsee..., dehalb ist Hochseeangeln (Big Game Fishing) auch so beliebt hier. Man fährt 300m aus dem Hafen raus (Rifföffnung) und kann direkt loslegen. Thunfisch, Blue Marlin, Barracuda, Schwertfisch..., alles Fische, die sich auf den Speisekarten der Insel wiederfinden. Ab einer bestimmten Größe werden die Fische an Restaurants verkauft. Wüsste auch grad nich, was ich mit einem 1,20m großen Schwertfisch anfangen sollte...
Ich werde Anfang der Woche wohl als Solo-Dangerseeker auf eine Hochseeangeltour gehen, da die beiden anderen Dangerseeker nicht so überzeugt von der Idee sind..., wir werden sehen.
Es hängt auch von den Wetterbedingungen ab, da der Wellengang in den letzten Tagen so hoch war, dass keine Boote ausgefahren sind. Das hatte zur Folge, dass es in großen Teilen der Insel keinen Fisch auf der Speisekarte gab- so auch uns passiert, als wir direkt am Meer in ein "Fischrestaurant" stapften und uns gesagt wurde, dass es keinen Fisch geben würde- paradox...
Morgen leihen wir uns für den Rest des Aufenthaltes Scooter (Roller 125cbm) aus und beantragen unsere Cook Island Führerscheine bei der Polizei. Die sind zwingend erforderlich, wenn man hier fahren möchte. Aber davon berichtete ich ja bereits. Ich bin mal gespannt, wie die "Fahrprüfung" wird.
Danach wollen wir uns ein Gruppenspiel der Cook Islands Mannschaft gegen England im "Multiplex-Sportsdome" der Korbballweltmeisterschaften anschauen..., mehr erfahrt Ihr wie immer zu gegebener Zeit im nächsten Blog...

Bleibt uns treu,

Eure Dangerseeker,

Rangatira Toto, Mataiapo Hücki und Ariki Oli ;-)










P.S.: Ich liege gerade mit dem Laptop auf dem Schoß in der Hängematte..., der Wind bläst mir um die Ohren, aus meinen ipod-Kopfhörern dröhnt "David Guetta feat. Kelly Rowland - When love takes over"..., ey, das ist doch ein Traum, oder? Kann mich mal jemand aus Hängematte schmeissen??? Jau...!!!!When love takes over..., over..., over, over, over...oooowoooouuuwwoooow....,u know you can´t deny..,, coz something´s here tonite...

@Antje: Danke für den Tipp, Surferbraut! Aber das weiss ich Philippinojunge doch..., das Problem war ja wie geschildert auch, dass es wechselnde Strömungen aus verschiedenen Richtungen gab..., 100m vor, 50 m rechts..., 100 m zurück..., sag mir jetzt mal, in welche Richtung 90Grad ist...da schwimmt man im Zweifel nur noch in Richtung Strand, nachdem man sich erstmal erfolglos hat treiben lassen, um zu raffen, wohin man gerade geschwemmt wird. Dennoch danke, typisch Antje..., so fürsorglich und besorgt, meine Physio! ;-)
Für alle, die eine gute Physiotherapeutin mit magischen Händen suchen: www.diephysio.de glaub ich...

1 Kommentar:

  1. Hi Jungs.
    Also 90 Grade von rechts ist gradeaus, von links dann zurück, von zurück dann rechts und von gradeaus also links..... verstanden?!?? Ganz einfach. ;-)
    Jaja, fürsorglich und umsorgend...was würde ich mit diesen Eigenschaften nur machen wenn ich euch nicht hätte. Wären völlig unterversorgt. ;-)
    Danke für die Werbung.
    Ist aber www.die-physio.de
    Lieben Gruß euer Physio-Surfer-Babe!

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