Sonntag, 16. August 2009

Tag 29 - Tour de Rarotonga and Pubcrawl No.1

Kia Orana vahines y tanes!

Heute berichten wir Euch von unserem 2. Tag aus der Südsee! Um die Insel besser kennenzulernen, haben wir uns Fahrräder ausgeliehen. Unsere Tour de Rarotonga führte uns "clockwise", im Uhrzeigersinn um die gesamte Insel! (Foto: Toto der rasende Reporter)

Wir haben etwa 2 1/2 Stunden - Pausen nicht eingerechnet - benötigt, um die Insel komplett zu umrunden. Dabei haben wir uns die schönsten und sehenswertesten Stellen der Insel näher angeschaut, sind abgestiegen und haben die Szenerie auf uns wirken lassen (und sind filippinostyle auf Kokospalmen geklettert). Jeder dieser Orte wirkte surreal und erinnerte uns an die Hochglanzpostkarten von Südseebildern. Und wir sind mittendrin!

Was auffällt ist, dass die Polynesier mehrheitlich gut im Futter stehen, besonders die Frauen erinnern an Sumowrestler (Yokuzuna) - schon im Kindesalter sind die Kleinen definitiv zu füllig. Unsere Lieblingsverkäuferin im "Supermarkt" rümpfte nur die Nase, als wir ihr berichteten, dass wir die Insel "on bikes" umrundet haben. Nachdem sie raffte, dass nicht Mopeds gemeint waren, schüttelte die geschätzte 200Kilo-Wuchtbrumme nur den Kopf..."Naaah, not for me...!". (Das Fahrrad will ich auch sehen...)

Die "Rarotonganesen" sprechen übrigens perfektes Englisch neben Maori. Die Maorisprache hört sich toll an, da so viele Vokale genutzt werden und die Worte dadurch so weich klingen (Vaine z.B. bedeutet "Frau"). Die ersten Explorer der Inselgruppe stammten tatsächlich aus Spanien: Alvaro de Mendana und Pedro Férnandez de Quirós waren die ersten auf den Cooks. Erst ein russischer Kartograph am Anfang des 18. Jahrhunderts benannte zu Ehren James Cooks die Inseln in seinem "Atlas de l´Océan Pacifique" die "Cook Islands". Danach folgten britische Missionare, die auch heute noch sichtbare Spuren hinterlassen haben : z.B. Kirchenbauten.

Im Jahre 1901 wurden die Cooks von Neuseeland annektiert, seit 1965 ist die Inselgrupee selbstbestimmt. Die Einflüsse aus New Zealand sind allgegenwärtig: die englsiche Sprache ist Hauptmerkmal. Leider findet man zu viele kleine Läden, die Burger statt Südssefrüchte, frittierte "fish&chips" statt frischen "ahi" (Thunfisch) feilgeboten..., ist die Bevölkerung deshalb so adipös? Hm, wäre eine Erklärung...
Kommen wir zurück zu unserer Radtour..., Forst (Neuss) hat ca. 4.000 Einwohner, Heimersdorf (Köln) etwa 5.000 Einwohner..., macht zusammen 9.000, so viel wie die gesamte Bevölkerung Rarotongas. Da wundern wir uns nicht, dass das Gesundheitsministerium so "groß" ist, wie Fruttis oder Guidos Apotheke ist. Das Arbeitsministerium ist eine Holzhütte...

Einzig das Polizeipräsidium mutet palastähnlich an. Das Gefängnis scheint auch eher ausbruchsunsicher..., so auch kürzlich geschehen, wie ich der Cook Islands Tageszeitung (ein 10 Seitenwälzer) entnehmen konnte. Zwei Häftlinge sind getürmt und haben sich nach 4 Tagen gestellt. Mit der Flucht wollten sie auf die schlechten Haftbedingungen hinweisen: schmutziges Trinkwasser und Langeweile (!). Hm, hätten sie sich vor ihrer Kriminellenkarriere überlegen können. Jdfs. haben die beiden Spezis per Telefon gefordert, den Wirtschaftsminister und den Justizminister der Cooks zu sprechen- ohne Poliztei -bevor sie sich den Behörden stellen wollten.

Die beiden Minister sind dann angeblich tatsächlich ohne Polizei, jedoch mit Softdrinks, Früchten und Essen bewaffnet zum ausgemachten Treffpunkt erschienen. Dort sind sie den beiden armen Seelen begegnet, die nur mit Shorts ohne Schuhe + Hemd bekleidet waren.

Sie haben ihr Ziel erreicht und erfolgreich..., in jedem Falle medienwirksam protestiert. Jedoch erwartet die beiden Märtyrer eine Verlängerung ihres Aufenthaltes hinter rarotonganesischen Gardinen...dumm gelaufen. Falls jemand Langeweile hat, kann er ja bei Amnesty Intl. oder so eine Petition stellen : "Clean Drinking Water und Animationsprogrmm für die Häftlinge auf den Cook Inseln!". Wir unterschreiben!

Am Abend stand in unserem Resort ein sog. "pubcrawl" an. Uns ist nicht ganz klar, woher dieser Begriff stammt. Jedoch ist er wohl aus England oder NZ adaptiert worden. Soll bedeuten, dass organisierte Barbesuche mit entsprechendem Alkoholkonsum dazu führen, dass man danach aus dem Pub herauskrabbelt. Ich bin sicher, das die Inselaffen es schaffen, nicht nur nachher rauszukrabbeln, sondern auch schon vorher reinzukrabbeln...

Das Motto des Pubcrawls (von Matt, dem Programmjungen aus unserem Resort organisiert) lautete: "Cook Islands Netball Team". Auf den Cooks finden zur Zeit die Korbball-Weltmeisterschaften (ähnlich Basketball ohne Brett) der weiblichen Juniorinnen (U21) statt- ohne deutsche Beteiligung. Der Sport ist in Ozeanien und teilen Europas sehr beliebt. Wer sich also gemäß des Mottos (ver-)kleidet, bekommt den ganzen Abend happy hour (Drinks zum halben Preis). Wir haben uns nicht lumpen lassen und auf der Radtour halt in einem Sportgeschäft gemacht...

Als offizielle Supporter (Unterstützer) der Cook Islands Mannschaft waren uns die Sympathien der Einheimischen sicher.

Pünktlich um 19.30Uhr wurden wir von unserem "Taxi", einem Pick-Up-Truck abgeholt. Alle die, die sich zuvor auf einer Tafel namentlich angemeldet haben, trafen sich an der Rezeption. Auf der Ladefläche nahmen 8 Leute und innen nochmal 5 Leute platz, so dass wir mit 13 Mann zzgl. Fahrer plus Begleitwagen mit nochmal 8 Sitzen in Richtung Avarua ("Zentrum") aufbrachen. Transport filippinostyle..., das wird schon irgendwie passen..., toller Sternenhimmel, war etwas windig auf der Ladefläche.

Der Crawl war nur bis 12.00Uhr angesetzt, weil da in der Woche alle Bars spätestens schliessen. Im "Whatever" spielte eine polynesische Band und die Leute begannen zu trinken, als ob es kein morgen gäbe. Wir haben die landestypischen Sitten erfolgreich adaptiert, um nicht als Außenseiter dazustehen... ;-)

Es war ein Scheissjob, aber jemand musste ihn erledigen. Um 00.00Uhr versammelten sich schließlich wieder alle am ausgemachten Treffpunkt, wo uns unser Pick-Up-Taxi aufsammelte. Der Pick-Up war nicht voller als vorher..., wir aber...

Gut, dass die Nacht ob der kurzen Dauer der Feier lang genug war, um auszunüchtern..., denn am folgenden Tag erwartete uns eine "Quadtour" durch den Dschungel mit anschliessendem "Umukai", einem landestypischen Essen aus dem Bodenofen "Umu"..., aber davon berichten wir Euch im nächsten Blog...jau!

Bleibt uns treu, bis dahin,

Eure Pubcrawler

Hücki, Toto und Oli

2 Kommentare:

  1. was heißt hier verirrt?!? der blog wurde auf sämtlichen bekannten plattformen so gut beworben, den konnte man gar nicht übersehen ;)

    enjoy, guys!!!

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  2. Moin ihr Hobbykanuten oder besser Hobbychaoten...

    eure Flottenselbstversenkung hat zwar marinehistorische Vorbilder, aber ich denke das damals die Reaktion eine andere war als heute... mir gegenüber hat sich Birgit vor lauter Lachen die Tränen aus den Augen wischen müssen... war aber auch eine geile Aktion ;-))

    Von den vahines bin ich enttäuscht.. hatte erwartet das ihr da auf ein Nest voller Inselschönheiten trefft... ansonsten liest sich euer Bericht so als müßte man da dringend mal hin...
    Die blaue Lagune und die donnernde Brandung hätte mich auch ziemlich hektisch werden lassen...

    Poldiphile Wahlkölner muß ich übrigens enttäuschen... second defeat.. last in the ranking.. hehehe

    Grüezi Guido

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