Freitag, 21. August 2009

Tag 31: Rarotonganesische Höllenengel supporten die Cook Islands oder wie wird man mit Pubcrawl No.2 fertig?

Kia Orana liebe Bikini-Girls und Beach-Boys!

(Die polynesische Begrüßung gefällt mir so gut, deshalb immer wieder..., steht sogar auf den Kennzeichen drauf...)

Wie der Titel vermuten lässt, haben wir an diesem denkwürdigen Tag wieder was Spannendes, was zum Spielen und Schokolade zu berichten: z.B. wie wir Motorradführerscheine bei der hiesigen Polizei beim Bimmelbingo gewonnen haben...
Nach der beschwerlichen Fahrradtour, oder sagen wir mal körperlich anspruchsvolleren Fahrradtour, folgen nun entspannte Fahrten auf unseren Höllenmaschinen, jau! (Foto: die vertraulichen Daten geschwärzt)





Protokoll:

Nach einem kurzen Frühstück machten wir uns zu nur 100m entfernten Vermietstation auf, um endlich unsere langersehnten Scooter zu mieten (Verleihfirma: Budget).
Da nur noch zwei Scooter an dieser Station vor Ort waren, erklärte sich Hücki (als einziger Besitzer eines offiziellen Motorradführerscheines) dazu bereit, einen Yamaha XJ-Irgendwatt-Müllhaufen mit manueller Schaltung zu fahren. Davon waren einige übrig...
Der Sound von den Karren erinnerte mich an meinen Trockenrasierer im Trimmmodus..., eine wahre Höllenmaschine. Hat jemand "Dumm und Dümmer" gesehen? Ja, ungefähr so, sah die Karre aus...
Toto und ich (als erfahrene Fahrradfahrer und illegalfahrende Motorradfahrer in der Jugendzeit) haben uns für die hier üblichen 125 ccm Vollautomatik-Roller entschieden. Bevor wir losfahren durften folgte - genau...- der übliche Schreibkram, die Helmausgabe für die Dragsterfahrer "Speeding Toto" und "Evil Hücki Knevel"...und das wichtigste, die Fahrprüfung:

"Go to the orange sign over there and come back...". Das orange Schild war etwa 50m weit Weg. Ich kann vorwegnehmen, wir haben die Prüfung bestanden. (@Otze: Easy Spa..., Easy Doof!) Von diesem Augenblick an waren wir "stolze" Besitzer von vorläufigen Führerscheinen, die 24h gültig waren und normalerweise als Fahrerlaubnis von Vermietstation bis zum Polizeipräsidium gelten. Wir haben uns daran gehalten und sind auf kürzestem Weg - gegen den Uhrzeigersinn zum PP gedüst.

Im ersten Elastizitäts- und Durchzugstest hat mein Scooter die Schaltmöhre von Hücki geschlagen, was ihn im Laufe des Tages dazu bewegte seinen Schrotthaufen ebenfalls gegen einen Scooter zu tauschen. Zuvor wurde seine Maschine mehrfach gewechselt, weil etliche Mängel an den Karren vorhanden waren.

Die Schaltmöhren fährt man hier einfach selten oder gar nicht. Dementsprechend fallen hier offensichtlich die Wartungsintervalle seltener oder ganz aus. Toto zog es vor, sich diesem juvenilen Kräftemessen zu entziehen, da er eher der gemütliche Cruisertyp ist. Egal, ab dem Zeitpunkt kämpften wieder alle mit den gleichen "Waffen" ;-)

Am "Licenses"-Schalter erhielten wir nach Zahlung von 20 NZD (etwa 9EUR) unsere vollwertigen "Cook Islands Driver´s Licenses". Die praktische Prüfung entfiel kurzerhand, da wir ja den Wisch über die bestandene Praxis vom Verleiher einstecken hatten. Rein formal hatte somit alles seine Richtigkeit. Nur damit sich keiner Sorgen macht, hier fährt jeder einen Roller. Ob jung, alt, dick , dünn, einheimisch oder Tourist...einfach alle...und das gesittet. Manche Fahrer könnte man joggend überholen..., denn eilig hat es hier keiner.

Nach der Pflicht folgte die Kür, eine Fart durch Avarua, dem "Citycenter" (Vergleichbar wie mit 3er BMW im ersten Gang über die Ringe). Wir besuchten alle Surfshops in "Town" (einen...) und den CD-Laden "Rarotonga Records". Hab mir erstmal 3 CDs polynesische Musik zum Sonderpreis geholt..., die Musik ist einfach toll.

Jetzt sind wir bis zum Ende unseres Aufenthaltes auf "Raro" mobil..., jau! Unsere neu gewonnene Mobilität haben wir noch am gleichen Tag genutzt und sind zu den Netball Weltmeisterschaften ins "Sportzentrum" geflitzt. In unseren offiziellen Supportershirts der Cooks verschafften wir uns Zutritt über den Zugang, den nur...jeder nutzt..., nämlich den Haupteingang. Auf zwei Courts fanden parallel die Gruppenspiele Cook Islands-England und Wales - Vanuatu statt (Vanuatu, das Land, das bei Fifa 98 auf der Playstation 1 die mit Abstand schlechteste Mannschaft ist).

England und Wales entschieden die Spiele für sich..., glauben wir, denn wir haben den Schlusspfiff nicht abgewartet. Nah dem 2. von 4 Vierteln haben wir uns aus der gut besetzten Halle verabschiedet. Wir hatten zu dem Zeitpunkt genug gesehen...Ballsport ohne Körperkontakt und ja...ohne Brett...Korball, eine Sportart, die wir jedem ans Herz legen möchten, der auf körperlosen Frauensport steht...Volleyball (nur nicht so spannend), Synchonschwimmen (nur nicht so spannend) oder Bodenturnen (nur nicht so spannend)..., ich hoffe, die Frauenbeauftragten unter Euch empfinden das nicht als zu frauenfeindlich? Ist jedenfalls nicht so gemeint..., das Spiel ist einfach nur..., ja..., nur nicht so spannend. Das Stadion war dennoch nahezu voll besetzt. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung von Köln hätte die Besucherzahl z.B. beim Fußball in etwa 120.000 betragen müssen..., ein guter Schnitt, den wir in Köln nie erreichen werden (natürlich nur aus Platzmangel).

Die etwa 15minütige Rückfahrt war dagegen wieder ein großer Spaß..., wir überholten über den Strandstreifen, fuhren quer durch Verkaufsstände, sprangen über Bordsteine und fuhren die meiste Zeit auf dem Hinterreifen zurück zum Resort..., nein, Mum, keine Sorge, das war Spaß..., wir sind southseastyle nach Hause getuckert...

Habe ich erwähnt, dass Freitags "the big night out" in Rarotonga ist? Damit machen wir an dieser Stelle auch einen Themensprung.

An Freitagen haben alle Bars und Discos bis 2.00 am geöffnet, so dass man sich theoretisch mit den Getränken Zeit lassen kann...im Gegensatz zu den Mittwochen (siehe Pubcrawl N0.1).
Am Abend war Pubcrawl N0. 2 angekündigt, zu dem wir uns wieder brav auf der Tafel angemeldet haben. Diesmal holte uns ein mit Lichterketten geschmückter Bus ab. Da wir etwa doppelt so viele Teilnehmer waren (auch Teilnehmer von anderen Resorts), ein guter Schachzug mit dem Bus. Auf der Fahrt lernten wir ein weiteres "Es gibt kein Morgen-Trinkspiel" kennen. Es heisst "Roxanne". Wer kennt es bzw. hat eine Idee? OK, die meisten werden spoantan "The Police" gedacht haben..., ja , schon nicht schlecht der Gedanke. Aber was hat "Roxanne" von "The Police" mit "Druckbetankung" zu tun?
Hier nun die international bekannten und galaxieweit anwendbaren Regeln (der Bus verfügte über zwei sich gegenüberliegende, lange Sitzbänke und fette Musikboxen): jedesmal, wenn der Sänger Sting das Wort/den Namen "Roxanne" singt, steht die linke Seite des Busses auf und nimmt einen kräftigen Schluck aus der "BYO"-Flasche ("Bring Your Own" für die Fahrt). Jedesmal, wenn die Wortkombination "red light" ertönt, muss folgerichtig die rechte Seite aufstehen und einen kräftigen Schluck nehmen. Ähm, Sekundarstufe 1?Teenagergehabe? Präpubertärer Unsinn? Drei Fragen, dreimal die Antwort - JA!-

Das können wir Euch sagen, die Fahrt hat mit den ganzen Stops etwa 30 Minuten gedauert, das Roxannespiel hat genausolang wie das Lied gedauert (siehe Linkliste rechts oben, kann mal jemand mit Langeweile zählen, wie die Verteilung von "Roxanne" zu "Red Light" ist?), der Bus hat gewackelt wie mein Etagenbett im Melaleuka (Super Hostel, kann ich nur empfehelen)...und bei der Ankunft dachten wir, "So, Kutscher, jetzt wo wir so wir voll sind wie die Strandmöwen, kann der Bus uns ja direkt wieder zurück zum Resort mitnehmen..."

Hat nicht geklappt, es standen noch mehr als 5 Stunden Party vor uns. Wir als alte Hasen haben natürlich erstmal kräftig zurückgeschaltet und etliche "taktische Wasserpausen" eingelegt, so dass wir das "Gomorrha-Spiel" unbeschadet überstanden haben. (Falls Ihr Euch fragt, was ich da immer für eine komische Pose mache...., das ist die sog. "Legendpose"..., nur Legenden posieren so...)

Der Abend gestaltete sich etwas stressig, da alle 30 Minuten ein Ortswechsel anstand. Laden leer, alle rein, Laden voll, 30 Min. Feiern, Getränk schnell leeren, alle raus, Laden leer, nächster Laden, Laden leer... .
So ging das etwa bis 0.00Uhr bis wir schliesslich in der uns vertrauten "Whatever"-Bar und "Rehab"-Disco landeten. Im Unterschied zum Mittwoch waren viele Einheimische unterwegs, was der guten Stimmung zuträglich war. Disco unter freiem (Südsee-) Himmel, eine super Einrichtung. Pünktlich um 2.00am versammelte sich die irgendwann versprengte Mannschaft, allerdings stark dezimiert wieder am Treffpunkt "Raro Chicken"-Imbiss. Hat mich wieder geärgert..statt Tunasteak, frittiertes Hähnchen....eine Schande. So verrückt es klingt, die ideale Geschäftsidee: Fischbuden a la "Gosch" auf Sylt hier eröffnen..., ein 100%er Call!
Oder einen vergammelten Fischtrwaler aus der Nordsee hierher schippern..., das glaubt einem keiner..., es gibt hier partout kaum Fisch zu kaufen oder zu essen..., angeblich wegen der hohen Wellen. OK, ich kann das Argument mit den Wellen nachvollziehen, aber gibt es auf ganz Rarotonga keine Frauen und Männer, die Seefest sind? Falls nicht, sollte die Regierung drüber nachdenken externe Fachkräfte anzuheuern. Also, wenn man alle Poliere von BB Köln hierher schiffen würde..., das wäre gerade genug für die Insel ;-)
So, das war wieder ein langer Tag..., morgen steht ein typischer Südseetag an...Kajak, Schnorcheln...Entspannen an.

Wir grüßen den 1. FC Köln..., Jungs, wir wollen endlich Siege! Go FC!

Bis zum nächsten Südseeblog..., dann wieder mit Gefahrensuche und Action..., denke ich..., Kultur? Ja, Kultur klingt gut..., Geschichte? Ja, auch gut..., kriegt Ihr..., vielleicht ;-)

Hasta luego,

Totolinho, Hückinho und Olinho

P.S.: Das "5 Sekunden Tattoo" (all rights reserved)..., in einer weiteren Phase geistiger Umnachtung haben Toto und ich das "5 sekunden Tattoo" erfunden: Wenn Ihr den folgenden Ratschlag befolgt, wird es Euch den ganzen Tag über ein Lächeln oder Grinsen ins Gesicht zaubern, wenn Ihr Euch Euer eigenes "5 Sekunden Tattoo" anschaut. Ihr habt 5 Sekunden Zeit..., lasst es von einer Euch vertrauten Person mit einem Kugelschreiber o.ä. auf den Unterarm malen (die Fortgeschrittenen nehmen eine "unbekannte" Person, die nicht damit rechnet), großartig! Unsere gegenseitigen Tattoos sind leider (natürlich!) nicht jugendfrei, deshalb keine Fotos...
Ich lach mich nur die ganze Zeit weg, sobald ich auf meinen Unterarm schaue. Los, tut es, gebt Euch einen Ruck, der Chef guckt bestimmt grad nicht..., denn er kriegt grad selbst ein "5 Sekunden Tattoo" verpasst! Vergesst das Lächeln nicht! ;-)

Fotoimpressionen:

links: der berühmte Maitai- Boiler, einziges Überbleibsel eines Handelsschiffs, das im Jahre 1916 auf das Riff gelaufen ist
rechts: der Wellengang am Anfang unseres Aufenthaltes..., ok, da kann man verstehen, wenn da keiner Fischen gehen will..., aber irgendjemand wird sich doch trauen? @grad: ...also Surfer haben wir bei dem Wetter beim besten Willen nicht erblicken können..., zumindest keine lebenden...

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