Samstag, 25. Juli 2009

Tag 7: Kakadu Nationalpark – Northern Territory

Völlig erholt und ausgeschlafen starteten wir zu unserer 3 Tage langen 4WD Adventure Tour in den Kakadu-Nationalpark. Der Name des Nationalparks stammt nicht, wie man irrtümlich meinen könnte von dem Federvieh Kakadu, sondern von dem „aborigineesischen“ Stammesnamen „Gagudju“- was soviel bedeutet wie „Eigentümer des Parks“. Treffpunkt war um 6.30Uhr vor dem Büro des Veranstalters, ein paar Meter von unserem Hostel entfernt. Hier trafen wir etliche Menschen, die die Tour ebenfalls gebucht haben. Es warteten mehrere 4WD-Busse, in die jeweils bis zu 16 Personen passten. Unsere Gruppe bestand aus 12 Personen plus Guide. Zufälligerweise bestand die Gruppe überwiegend aus Deutschen Teilnehmern:

- Yvonne, Fremdsprachenkorrespondentin irgendwo aus Bayern

- Hendrik, Student aus Heidelberg

- Familie Spieker, Volker, Helga, Tamme, Mareike, Svena. Sie Lehrerin, er Zahnarzt aus Kassel, die Kinder noch Sekundarstufe I

- Neill, Absolvent aus Scotland

- Adina, Lehrerin aus USA, Los Angeles (..unser Tourguide für L.A.!!!)

...und Steve, unser Tourguide. Wir fuhren zum 400 km entfernten Ziel im Kakadu..., in der ersten größeren Fahrpause mittags gab es selbstgemachte Hotdogs. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir mehrere Stunden in der Fahrerkabine (hintere Sitzreihe) verbracht, die mit der hinteren Passagierkab

ine mit einem Fenster ohne Fenster verbunden war. Leider befand sich unter unseren Sitzen der Motor, der durch den Boden hindurch eine Bullenhitze abgestrahlt hat. Nachdem ich eingschlafen war..., das ging schnell..., hab ich mir doch tatsächlich den dicken Zeh verbrannt..., dachte zuerst, er wär eingeschlafen, aber es war dann doch das Tau

bheitsgefühl, das durch das Kochen des Zehs verursacht wurde..., ist aber wieder alles nachgewachsen.

Erste nennenswerte Station auf der Reise war eine Bootsfahrt auf einem mit Mangrowen (oder so ähnlich) bewachsenen Krokodilfluss, der beide in Australien ansässigen Spezies von Krokodilen beherbergt: das Süßwasserkrokodil und das „Esturiane“ - bzw. Salzwasserkrokodil (bis zu 7m lang!). Nur eines von 1.000 Jungtieren schafft es den Erwachsenenstatus zu erreichen, das dauert viele Jahre (glaube 12?). Krokodile sind kannibalisch veranlagt, Vögel, Echsen, Schlangen und Dingos fressen die Jungtiere, deshalb ist es erstaunlich, dass es dennoch so viele davon gibt. Solche Touren, wie wir sie gemacht haben unterstützen den Fortbestand der Tiere und sollen das Bewusstsein schärfen, dass das Killerimage (ähnlich wie beim weissen Hai) nicht richtig ist. Der Bootsführer war ein alter Mann vom Schlag Paul Newman, der nicht müde wurde zu betonen, wie sehr er es verabscheut, dass Krokodile ein so schlechtes Image haben- dank der Medien und Leuten wie dem verstorbenen Tierguru Australiens: „Steve Irwin“. Der hat bei den ansässigen Rangern und Tourguides einen ganz schlechten Ruf, da er angeblich dazu beigetragen hat, dass ein falsches Bild der Fauna Australiens in der Öffentlichkeit vermittelt wurde. Auf die Frage eines Fernsehreporters (auf den Tod Irwins angesprochen) hat ein „Oberranger“ Australiens nach 10 Sekunden Sprechpause geantwortet: „Obviously his philosophy was wrong...“.

Die Bootsfahrt war ein guter Start..., exotische Vögel, Krokodile natürlich, Lotusblüten (riesig!)..., alles war dabei.

Danach ging es weiter nach „Ubirr“, ein Ort mit urtümlichen Malereien von Ureinwohnern – den Aboriginees- auf bizarren Felsformationen (2.000 bis 8.000 Jahre alt) in einer atemberaubenden Landschaft..., unendliche Weiten, grüne Sumpflandschaften, wüstenähnliche Ebenen und felsige Abschnitte umgeben das Gebiet. Von der höchsten Stelle aus (ca. 1 stündiger Aufstieg) hatte man einen unglaublichen Ausblick...und einen angemessenen Hintergrund für „Sprungfotos“...unserer neuen Leidenschaft! ;-)











In Wikipedia finden Interessierte weitere Infos über „Ubirr“ und den Kakadu Nationalpark...

Die letzten Programmpunkte des ersten Tages waren Holzsammeln für das Lagerfeuer, das Einrichten des Camps und Abendessen. Zu den Höhepunkten meines jungen Lebens gehört definitiv die Übernachtung unter freiem Himmel in einem sog. „swag“ (wie ein Schlafsack, nur aus wasserdichtem robustem Material und dünner Matratze) mit Schlafsack.

Wir haben ein unglaublichen Sternenhimmel gesehen (wir dachten zunächst, die Milchstraße wäre eine große Wolke am ansonsten klaren Himmel!), im Hintergrund ständig Rufe von Vögeln wie im Urwald - und Moskitos (Dank unserer chemischen Keulenalles gut überstanden), das Lagerfeuer brutzelte im Hintergrund..., fantastisch!






Das war meine beste Nacht in Australien so far!


P.S.: @Otze: Danke für den Tipp mit der Fliegenmütze..., ich bin hier der Star mit dem Teil..., hätte es für 40 AUD verkaufen können, hat mich nur 4,95EUR beim Globetrotter gekostet...und die Fliegen gehen einem wirklich kräftig auf die Nüs..., nur mir nicht ;-)


Sonstige Impressionen:


-haben einen Dingo gesehen und etliche Wallabees, die kleinen Brüder der großen Känguruhs

-etliche kleine kontrollierte Buschfeuer gesehen, die einen wichtigen Einfluss auf die Natur haben- jedes Feuer zerstört, ist aber gleichzeitig der Beginn von neuem Leben. Manchmal wird von Rangern nachgeholfen.

- Abwasch in der Wildnis macht genauso wenig Spaß wie sonstwo auf der Erde...

- Ein Portrait des Oberaboriginees "P.I. Sherelli", Stammesvater und Mitbegründer des Parkes (man sagt ihm nach, dass er weltweit mehrere Doppelgänger hat...)







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