Sonntag, 13. September 2009

Tag 4: Tuk-Tuk Rally durch Phnom Penh

Hallo Europa,

Zusammengefaßt können wir feststellen hier ticken die Uhren anders und das hat nichts mit Zeitzonen zu tun. Da uns unser Flughafen Tuk-Tuk Pilot so symphatisch war und sehr gutes Englisch spricht, haben wir uns gerne von ihm "abzocken" lassen und die Kutsche für einen ganzen Tag für Rundreise gebucht. Zum Thema abzocken und Vertrauen sei gesagt, dass Samoah (kurz Sam-unser Pilot) keine Bezahlung für Flughafentour wollte und meinte "Bezahlt einfach Morgen alles zusammen" ... kein Nachname, keine Zimmernummer ... nix.
Überpünktlich, gute 45 Minuten zu früh, wartete Sam vor unserem Hotel und Punkt 9 ging der Tuk-Tuk Express los. Zum Verkehr haben wir ja schon einiges geschrieben, aber im Kern ist das unbeschreiblich, insbesondere die Tatsache, dass wir bis heute noch keinen Unfall gesehen haben. Busse überholen Moppeds mit bis zu 4 Personen + Gepäck mit 10cm "Sicherheitsabstand", wer los will fährt los, und wer keine Lust hat zu warten fährt einfach in die Kreuzung rein ... die anderen werden schon bremsen ... Model scheint soweit ganz gut zu funktionieren ... sollten wir unserem Verkehrsminister auch mal vorschlagen. Wenn Stau auf einer Seite der Autobahn. Einfach kurzerhand auf Gegenfahrbahn ausweichen ...



Die erste Station war Tuol Sleng eine ehemalige Schule die von den Roten Khmer zum Gefängnis und "Verhörzentrum" umfunktioniert wurde. Ähnlich dunkles Kapitel wie die Zeit des NS-Regimes in Deutschland, allerdings erst 30 Jahre her. Sehr erschütternd, dass soetwas noch vor "kurzer" Zeit passieren konnte. Unvorstellbar. Den von Sam vorgeschlagenen Ausflug zu den Killing Fields, eine Gedankstätte wo 1000ende Opfer vor den Toren der Stadt begraben wurden, haben wir nicht mehr gemacht. Die Eindrücke waren zu erschütternd. Genauso wie die unvorstellbar zugerichteten Bettler an den Eingangstoren. Wir nehmen an, dass es sich Größtenteils um Opfer von Landminen handelt, die bis heute bei weitem noch nicht alle beseitigt sind.


Nun aber zu heitereren Erlebnissen. Shopping! Es ging zum Russenmarkt. Das Teil heißt so, da früher Waren aus der Udssr verkauft wurden. Heute ist es der günstige Plunder, wie man ihn aus Asien kennt. Flugs noch wild verhandelt, ein Shirt und ne Uhr gekauft und weiter ging es . Der organisatorische Teil stand an. Keine Ahnung wie wir das alles ohne Sam hinbekommen hätten, aber nach gut 2 Stunden hatten wir Bustickets nach Siam Reap, Tickets nach Saigon, Visa beantragt und zwischendurch Kohle gezogen um die Visa zu bezahlen. Die nehmen es hier echt von den Lebenden ... gute 120 Dollar sind wir los ... Dollar ist auch gutes Thema. VOr der Einreise haben wir uns noch um Wechselkurse in die Landeswährung Riel Gedanken gemacht, um nicht direkt am FLughafen abgezockt zu werden. Was soll ich sagen vergebene Liebesmühe. Alles in Dollar. Die hiesigen ATM spucken nur DOllar aus. Lediglich alles unter einem Dollar wird in Riel ausgezahlt ... davon haben wir jetzt schon etwa 3000 in der Tasche ... also gut 75 Cent ;-))) ... da machen wir noch ne große Sause mit ... 3000 Ocken!!!

Richtig lustig wurde es am Nachmittag. Gestern noch in Bangkok ironsch getönt. Wir lieben die Regenzeit, hatten wir sie jetzt. Sintflutartige Regenfälle ... ne gute Stunde, die wir leicht durch 50 Meter Sprint zum Eingang durchgenäßt, im Nationalmuseum verbrachten. Als wir wieder vor die Tür kamen war dort kein Weg mehr, sondern ein knietiefer See. Aber wir hatten ja dem pfiffigen Sam (mit Gummilatschen), der sein Tuk-Tuk mitten im See vorm Eingang geparkt hatte ... also kurzerhand trockenen Fusses ins Amphibien-Tuk-Tuk eingestiegen und los ging es durch Water World. Anbei ein paar Impressionen ... wir hatten großen Spaß in der Gefahr der wir trotzten. Wir fuhren durch Seen mit untiefen. Manches SUV vorlor hier seine Stoßstange, nicht aber unser TukTuk mit soliden traiwanesischen Wurzel und dem unerschrockenen Sam am Steuer. Allgemein wäre bei uns der Notstand ausgerufen worden, hier hat sich aber keiner aus der Ruhe bringen lassen. Eher nutze man das Wasser um das frisch abgesoffenen Mopped kurzerhand zu putzen oder freute sich, dass der Müll zum Nachbarn gespült wurde ...
@Oli: Vielen Dank für die super nützliche Regenjacke ;-)

Leider fiel die Fütterung des Stadtelefanten Sambo im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Der Kollege ist einfach Heim gegangen und wir sind halt nur zu Fuß auf den höchsten Punkt der Stadt spaziert.

Nachdem wir wieder gut im Hotel waren, gab es noch eine kleine entspannende Fußreflexzonenmassage für die vom vielen Fahren geschundenen Füsse ;-) Na ja aufgeweicht waren sie wirklich ...

By the way ... die obige Zeilen sind unter Einsatz unseres Lebens im Express Bus nach Siam Reap entstanden. Wir können euch sagen die Hupe ist laut und die anderen weichen aus ... ach ja Express hat hier ne ganz andere Bedeutung ... 6 Stunden für 260km ... aber dazu Morgen mehr

Eure Asienhelden

Vroni und Hücki

1 Kommentar:

  1. super tour!!
    hört sich echt spannend an..
    freue mich schon auf das kleine meet-and-great in bangkok..
    dann will ich aber alle stories aus erster hand erfahren..
    lasst es krachen!!

    Fabi

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