Freitag, 11. September 2009

Tag 3: Bangkok - Phnom Penh - Der Plan

Hallo Gemeinde,

Nach einer sehr kurzen Nacht - Jet Lag läßt grüßen - saßen wir um 7:30 beim Frühstück. Amerikanischer Style war angekündigt. Regular Food? Endlich! Wie habe ich mich gefreut ... ich hatte schon Entzugserscheinungen ;-) Damit es auch authentisch amerikanisch rüberkommt, wurde das Essen von einem als Cop verkleideten Parkwächter serviert ... sehr abgefahren. Leider keine Burger, sondern nur Spiegelei, Speck, Würstchen und Toast. Soweit so gut.

Frisch gestärkt ging es in die City. Unser Hotel liegt direkt am Flughafen, also sind es noch ein paar Meter in die Stadt. Der Plan war genial. Ein paar Meter mit dem Taxi zur Skytrain Haltestelle fahren und dann ganz elegant am Traffic Jam vorbei ins Zentrum gleiten. Dort kurz eine Fußmassage abgeholt, bevor es um 10 Uhr auf das höchste Gebäude Thailands gehen sollte. Das ganze bei strahlendem Sonnenschein ... wir lieben die Regenzeit ;-) ... strammer Plan denn gegen 12:30 mußten wir wieder am Hotel sein, um elegant zum Flieger nach Phnom Penh chauffiert zu werden. Das war der Plan ... nun zur Realität.
Wir stiegen ins Taxi und dachten quasi um die Ecke zur Station zu fahren. Na ja in der Rush Hour waren wir nach nur 1 Stunde (für 3 Euro) dann auch da ... gab aber unterwegs ne Menge zu sehen. Mopped Fahrer, gegen die der Weltallerbeste Stuntman Evel Knievel ne Schissbutz ist. Lebensverneinend werden Trucks, Busse beidseitig überholt oder einfach mal auf die Gegenfahrbahn halten ... der entgegenkommende Pickup wird schon ausweichen ... unser Taxifahrer war zwar nicht gerade defensiv, aber kein Vergleich zu den Zweirädern. Unterwegs wurde die Linke Spur auch mal durch einen älteren Herren blockiert der seinen Verkaufstand dort langschob oder auf der Gegenfahrbahn wurde mitten im Verkehr mit einem Besen gekehrt ... alles in allem wäre die Polizei in Deutschland ausgetickt und wir hatten unseren Spaß. Der Skytrain fuhr uns dann zuverlässig zum Siam Square. Hier finden sich sehr westliche Einkaufzentren und ne Menge Schlepper und Bauernfänger. Am besten fanden wir den Kollegen mit nem offiziell aussehenden Poloshirt mit einem Abzeichen und dem Aufdruck "Tourist Police" ein großer Spaß.
Interessant ist auch die Art und Weise wie hier die Läden voll gemacht werden. Ein 7Eleven Supermarkt in einem kleinen Container, beherbergt locker 5 Angestellt. Im umkehrschluss passen also noch höchstens 5 Kunden rein, dann ist dat Ding voll.
Aufgrund der etwas aus der Bahn geratenen Zeitplanung fielen Fußmassage + Tower aus und wir machten einen netten Spaziergang durchs westliche und teure Bangkok, bevor es mit dem Taxi zurück zum Hotel ging. Über das dreckige und billige Bankog berichten wir dann am Ende unserer Tour.

Neue Herausforderung. Formulare für Einreise in Kambodscha ... wir haben unsere Namen und Passnummern und weitere Details gerade ungefähr 136 mal niedergeschrieben ... jetzt fehlt nur noch das Foto. Was für ein Aufwand für nur 8 Tage in diesem Land. Wird glaube ich nur noch durch Nord Korea und Myanmar getoppt ... ob das mal gut geht ... gerade sitzen wir in einem alten Boing von Air Asia und durchqueren fiese Turbulenzen. Aber da ihr dies lesen könnt hat sich die alte Kölsche Weisheit "Et hät noch immer jot jejange" wieder mal Bewahrheitet. Aber nun mal zum Ernst des Lebens. Der Landeanflug hat uns den Atem stocken lassen, Ende der Regenzeit, alles steht unter Wasser! Wirklich alles. Landeanflug über überschwemmte Wiesen und Häuser, neben der Landebahn steht noch das Wasser. Kombiniert mit der Tatsache, dass dies jedes Jahr passiert und Kambodscha eines der ärmsten Länder der Welt ist, lassen ein Oder- oder Altstadthochwasser als kleines Problem erscheinen. Kurz drauf haben wir erste Maßnahmen zur Armutsbekämpfung kennengelernt. Kein Foto fürs Visum dabei, kein Thema kostet 4 Dollar und wir machen dafür kein Foto, sondern geben Dir für 20 Dollar eins ohne Foto ... arm ja, aber nicht doof ;-(




Soweit so gut, jetzt begann das Abenteuer. Kurzerhand haben wir ein Tuk Tuk klar gemacht und los ging es ins ... Chaos. Bangkok ist dagegen ein aufgeräumtes deutsches Museum. Keine Ahnung warum es nicht alle 5 Sekunden einen Unfall gibt, aber irgendwie sind wir wohlbehalten am Hotel angekommen.





Ordentliche Zimmer an belebter Strasse (anbei ein Foto aus unserem Zimmerfenster)... ;-) Kurzum Jautours hat zum ersten Mal die Zivilisation verlassen, keine Kontrollierten Gefahren mehr, sondern das wahre ungefilterte Leben ...
Kurzentschlossen gingen wir (ungeduscht) los um etwas essbares zu finden... eine kurze Runde durch die Stadt (keine Ahnung welcher Teil es wirklich war)... auf dem Weg zum Mekong (Fluss durch Asien, u.a. auch durch Phnom Penh) haben wir uns enschlossen zu einer "local-food-staion" zurück zu gehen, welche Hücki (oh Wunder...;-) ) schon auf dem Hinweg ins Auge gesprungen ist. Getreu dem bewährten Dangerseeker-Motto: wo viel los ist, kann´s kein schlechtes Essen geben, haben wir uns auf "new food expiriences" eingelassen und den Weg zurück angetreten. Als wir an besagtem "Irgendwas" ankamen ( Restaurant wäre im Vergleich zu westlichen Gegebenheiten wirklich, wirklich übertrieben) bahnten wir uns den Weg durch Gestrüpp und mitten auf dem Gehweg geparten Motos und TukTuks... Lange Rede, kurzer Sinn: wir wurden angeschaut wie Aliens als wir uns den Weg durch wirr durcheinander rennende und redende Kambodschaner zu einem freien Tisch suchten. Endeckt, da war einer frei! AUf halber Strecke passte uns ein netter, gut gelaunter Kambodscha-TuckTuck-Fahrer (wie sich später rausstellte ) ab, der es sich nicht nehmen ließ uns zum essen einzuladen. Warum? Weil diese Restaurant heute Eröffnung feierte. Irgendein Onkel, von einem Cousin von einem Onkel... Kurzerhand saßen wir an einem freien Tisch, in windeseile wurden uns sämtliche (zugegben, manchmal durchaus suspekt wirkende) Speisen, vor allem aber Bier an den Tisch gebracht... Im Vorfeld sagte "Pagee???" "it´s all for free today, cause it is the first day..." Wir bekamen Muscheln (samt Schale), Hühnchencurry (samt Knochen), Knoblauch-Beef (Samt Knochen), Lemonhühnchen (auch mit versteckten Knochen), Nudeln (pur), scharfe Nüsse, Cashew Nuß Kuchen ... es wurde aufgefahren als ob es kein Morgen gibt. Das Ankor Bier floß in Pitchern ... wir haben aus gesundheitlichen Gründen von den 3 Rieseneisklumpen je Glas abgesehen und dafür Muscheln probiert ;-) ... alles war sehr lecker, aber wir hatten etwas Tourimagenrespekt vor der Nummer. In der Zwischenzeit saß auch der Cousin und Cousin und Vater und Hastenichtgesehen am Tisch ... wir waren die Attraktion ... und ohne Englisch wurde sich mit Händen und Füssen (nicht) verständigt. Phnom Penh wir sind da !!!! Selbstreden war alles für umme. So eine Gastfreundschaft habem wir noch nicht erlebt. Zunächst suchten wir auch den Hintergedaken, Haken, Falle ... gab es nicht einfach nur nett ...
Interessant war auch mein Nebenmann, der kein Wort Englisch sprach, dafür aber ne Wumme (@Mio & Pützi: Ne Echte!!!) am Gürtel trug. Hinterher wurde uns erklärt er sei Bodyguard in geheimer Mission oder so ... sehr bedenklich.
Auch super war der Gang aufs Klo ... eher Loch im Boden, mit 165cm Deckenhöhe und Regtonne mit Schale zum Nachspülen ... Alles in allem ein super Abend und wir schauen gespannt auf Morgen ... ein Tag im Tuk Tuk, kombiniert mit der Regenzeit ... seid gespannt.

Eure wahren Dangerseeker

Vroni und Hücki

2 Kommentare:

  1. hi ihr zwei dangerseekers - da reihen sich ja die "dangers" dicht an dicht ! nicht daß ihr am ende auch einen bodygard in geheimer mission braucht (vielleicht mit schwimmflügel) ?!
    weiterhin viel erfolg auf der jagd nach euren dangers !!!

    liebe grüße von der engeren und weitläufigeren verwandtschaft

    bis bald kuß mairnas

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  2. Ja, ja Bodyguard in geheimer Mission. War der so ne Art Geheimagent, oder was? ;-)
    Ne echte Knarre. Respekt! Euch beiden dangerseeker!

    Viele Grüße, Mio

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